Im ersten Heimspiel der Rückrunde musste der SSC, gegen den Mallentiner SV, eine 2:4 Niederlage hinnehmen und bewegt sich somit weiterhin am Rande der Abstiegszone. Motivation wird im Lexikon als Antrieb, Ansporn und als Triebfeder definiert. Es ist der Beweggrund für ein Handeln. Und eigentlich kann davon ausgegangen werden, dass der Antrieb, ein Spiel zu gewinnen, bei zwei Landesklassenmannschaften vor einem Spiel in etwa gleich stark ausgeprägt ist. Es sind jeweils elf Spieler auf dem Feld, die unbedingt gewinnen wollen und sich in der Regel eine Woche auf die 90 Minuten vorbereitet haben. Doch warum präsentierte sich der Mallentiner SV, am Sonntag im Sportpark Lankow, scheinbar motivierter, leidenschaftlicher und bissiger? Dieses Zuwiderhandeln haben die Spieler des Schweriner SC für sich exklusiv.
Dass die Partie diese Richtung nehmen sollte, war in der Anfangsphase noch nicht zu erkennen. Auch wenn bereits in der 7 Minute Bössow, durch einen direkt getretenen Freistoß an der Strafraumgrenze, die 1:0 Führung für die Gäste markierte, kann Michelsen diesen nach Freistoß und vor das Tor gebracht von Gomez, per Kopf wieder ausgleichen(15`). Danach fiel es dem SSC jedoch schwer, eine tragfähige Spielkonstruktion zu entwickeln. Es fehlte an der Kreativität, die nötig gewesen wäre, den Gegner frühzeitig auf Distanz zu halten. Hinzu kam, dass die Angriffsversuche brüchig wirkten und sich als untauglich erwiesen. Gefahr für das gegnerische Tor vermochten die Schweriner allenfalls nur anzudeuten, so etwa bei Vorstoßen von Wilck und Gomez. Die Platzherren brachten in der ersten Hälfte nichts zustande, was den furchtlosen Mallentiner SV hätte einschüchtern können. Im Gegenteil: Als die Partie sich richtungslos und auf einem überschaubaren Niveau dahinschleppte, sind es kurz vor der Pause die Gäste, die das Zepter nochmal in die Hand nehmen und einen körperlos – fahrig wirkenden SSC beeindruckten. Mit dem Unentschieden, schleppte man sich jedoch in die Pause.
Nach dem Seitenwechsel machten die Gäste dann aber früh deutlich, dass sie an ausgeglichenen Verhältnissen kein Interesse hatten. Wigger nutze einen langen Ball zur neuerlichen Führung des MSV – ein Treffer nach alter Schule, nicht spektakulär, aber wirkungsvoll (52`). Nun war die Situation eingetreten, die dem SSC unbehaglich vorkommt und es Gegnern so leicht macht, Punkte zu ergattern. Ideenlos, mit Knoten in den Beinen und ohne nötige Durchschlagskraft, bemühte man sich dem Spiel eine Wendung zu geben. Viele Fehlpässe, spielen auf engstem Raum und ein SSC, auf der Suche nach seiner Form, waren aber die Folge. Die Platzherren brauchten jedenfalls zu lange, um sich von dem Rückstand zu erholen und da zappelte das Leder auch schon wieder im Netz. Eckball auf den kurzen Pfosten getreten und eine 3-Mann-Eskorte schaut zu, wie Meyer hoch steigt und zum 1:3 einnickte. Den Schlusspunkt setzte dann Groth in Minute 75, als er einen schnell ausgeführten Freistoß an Schlussmann Lehner vorbei schob. Der SSC in dieser Sequenz nur Zuschauer, unternimmt alles, um zu verlieren. Das Spiel danach gelaufen und ein katastrophaler Nachmittag nahm Konturen an. Kasper gelingt zwar noch das schmeichelhafte 2:4, was dann am Ende aber eine Randnotiz war und lediglich Ergebniskosmetik bedeuten sollte. Auch wenn die Platzherren in der letzten viertel Stunde noch mal ihre spielerische Klasse andeuteten, täuschte das nicht über eine schwache Vorstellung hinweg.
Fazit: Das wird noch ein harter und steiniger Weg. Die Musik machen aber die Spieler! Und ob die Musik am Ende laut genug war,…!
Aufstellung SSC: Lehner, Grundke (46` S. Bartels), Mende, Piehl, Winkelmann (83` Kaprol), Rauch (71` Goß), Kasper, Michelsen, Gomez, Wilck, Genzler
Schiedsrichter: Hartmut Hennig, Klaus-Dieter Hintze, Ronny Ebert