Als das Spiel zwischen der Zweiten von Grün-Weiß Schwerin und dem Stavenhagener SV angepfiffen wurde, hatte Gästetrainer Oliver Wickel eine kleine Überraschung parat. Schwerins Spielerinnen Cindy Plüm und Sophie Götzke wurden gleich an der Mittelline mit einer Sonderbewachung begrüßt.
Für einen ganz kurzen Moment hatte der SSV so den Überraschungseffekt auf seiner Seite.
Doch die Spielerinnen um Antje Thormann ließen sich in der Folge nicht davon beeindrucken und nutzen den sich bietenden Freiraum immer wieder für sich aus. Die Grundlage für zahlreiche Tore wurde aber in der Defensive gelegt. Durch eine flexible und sehr bewegliche Abwehr kam man oft zu Ballgewinnen, die dann zu Kontertoren genutzt wurden. Hier konnte man gerade jene eng bewachte Cindy Plüm nicht stoppen, aber auch Julia Grünwald und Ines von der Heyden nutzten diese Chancen für die einfachen Tore gnadenlos.
So ging der Landesmeister von 2013 mit einem 17:7 in die Pause. Beide Trainer änderten noch mal ihre Deckungsformation. Gästetrainer Wickel wurde defensiver und wollte die Räume verengen und Steffen Franke auf Schweriner Seite wurde offensiver, wollte den Gegner zu mehr Fehlern zwingen und damit schneller in Ballbesitz kommen. Wenn es auf Schweriner Seite etwas zu bemängeln gibt, dann ist es die etwas schlechter werdende Torausbeute, was aber nicht zwingend an schlechteren Chancen oder unzureichenden Würfen lag. Nein, einzig und allein die sehr starke Antje Herzberg bei Stavenhagen im Tor verhinderte eine Demontage der Gäste. Sie ist zweifelsohne neben Susanne Grimm und Sina Güdokeit eine der besten Torhüterinnen der Liga.
Zum Ende blieb man sich bei Grün-Weiß treu und gab allen Spielerinnen Spielanteile. Nächste Woche muss die Zweite auswärts ran, mit Motor Barth wartet das Schlusslicht der Liga. Doch das ist kein Grund den Gegner zu unterschätzen, gerade diese Spiele verlangen den Aktiven immer alles ab.
„ Ich bin erneut mit der gezeigten Leistung einverstanden. Heute konnten wir mal zeigen, dass wir auch andere spezifische Situationen lösen können. Es ist davon auszugehen das andere Gegner das auch probieren werden. Doch darauf trainieren wir immer hin, dass dann andere Spieler die Verantwortung übernehmen. Der Kader ergänzt sich hervorragend. Doch wir dürfen jetzt nicht nachlassen, Stralsund und Warnemünde sind uns dicht auf den Fersen. Mein Dank gilt noch Henrike Dierkes, die die verletzte Sina Güdokeit ersetzte.“, so Steffen Franke im Anschluss des Spiels.
Es spielten: Susanne Grimm, Henrike Dierkes – Lisa Sperling, Katrin Hillger, Ines von der Heyden 4, Julia Grünwald 5, Jette Wahl, Saskia Harder, Anne Hering 8, Sophie Götzke 2, Cindy Plüm 5, Annemarie Rahn, Antje Thormann 4/2, Nora Müller
Quelle: SV Grün-Weiß Schwerin