Franz-Walther Schlatow kam, sah, traf und siegte mit dem Ankerteam
War das ein Jubel auf dem Platz und auf der Tribüne des Kurt-Bürgerstadions, als Franz-Walther Schlatow in der letzten Minute der regulären Spielzeit den Treffer zum 3:2 erzielte hatte. Nach einer Freistoßflanke von Kapitän Philipp Unversucht stieg der Neuzugang, Schlatow hatte erst am Dienstag einen Zweijahresvertrag unterschrieben, am höchsten und wuchtete die Kugel per Kopf unhaltbar unter die Querlatte. In der 75. Minute war es auch der vom FC Mecklenburg Schwerin an die Ostseeküste gewechselte Schlatow, der den Ausgleichstreffer erzielt hatte. Nach einer Flanke setzte er sich durch, traf aber nur den Innenpfosten Die die Kugel sprang wieder zu Schlatow und jetzt konnte er sie über die Linie spitzeln.
Begonnen hatte die Partie mit einer blitzschnellen Führung der Elf aus dem brandenburgischen. Bei einer Flanke von Alexandropoulos stand Ankerkeeper Sabri Vaizow zu weit vor seinem Kasten und wurde überlupft. Doch das Ankerteam wirkte nicht verunsichert und drückte auf den Ausgleich. Dieser gelang dem aus den A-Junioren ins Männerteam aufgerückten Kenan Hasicic. Nachdem der Seelower Keeper Loupusiewicz einen tollen Schuss von Khasan Dzhaukhar noch abwehren konnte verwandelte Hasicic im Nachsetzen. Er machte seiner Trikotnummer, er trug die „6“ vom langjährigen Mannschaftskapitän Fabian Bröcker, damit alle Ehre. Eine strittige Szene gab es in der 42. Minute als der frei auf das Seelower Gehäuse zulaufende Dzhaukar unmittelbar vor dem Strafraum von den Beinen geholt wurde. Allerdings blieb der Pfiff des ansonsten sehr gut pfeiffenden Unparteiischen aus.
Am Ende wurden die Gäste auch dafür bestraft, dass sie von Beginn an bei jeder kleinsten Berührung wie bei einem schwerem Foulspiel auf dem Platz liegen blieben um so viel Spielzeit von der Uhr zu nehmen. Am Ende fehlte ihnen dann diese Zeit um vielleicht doch noch den dritten Treffer zu erzielen.
Auf der anschließenden Pressekonferenz verriet Ankertrainer Christiano Dinalo Adigo sein Geheimnis. Vor dem Spiel sagte er in seiner Ansprache: „Was wäre das für eine Schlagzeile, Franz Walther Schlatow kam sah, traf und der FC Anker Wismar siegte“. Keiner seiner Spieler hat ihm das vorher geglaubt, selbst der Schütze nicht!! Weiter sagte Adigo: „Ich bin happy, denn das war ein ganz wichtiger Sieg. Ein Riesenkompliment an das neuformierte Team das trotz eines zweimaligen Rückstandes die Partie noch kippen konnte.
Mannschaftskapitän Philipp Unversucht sagte: „Ein solcher Sieg ist ein Sieg für die Moral. Natürlich ist auch ein bisschen Glück dabei aber wir haben den Sieg gewollt und sind für unseren Einsatz belohnt worden“, so der 30-jährige.
Am nächsten Sonntag wird die Ankerelf nun vom FC Hansa Rostock II im Volksstadion erwartet.
FC Anker Wismar – SV Victoria Seelow 3:2 (1:2).
FC Anker Wismar setzte ein: Vaizov – Bode, Unversucht (46. Raffel), Ney – Ostrowitzki, Dennis Martens – Dzhaukhar (46. Schlatow), Nogueira, Rodrigues – Wenzel (63. Schiewe), Hasicic. Trainer: Christiano Dinalo Adigo.
SV Victoria Seelow setzte ein: Lopusiewicz –Nasser, Jankowski, Lawrenz, Apostolow –Reichelt –Noga (53. Steinert), Georgi, Müller (45. Below) –Jankowski, Alexandropoulos (81. Schubert). Trainer: Robert Fröhlich.
Schiedsrichter: Max Burda (Berlin)
Schiedsrichterassistenten: Fabian Zastrow und Raphael Gieseler (beide Berlin)
Gelbe Karten: Philipp Unversucht (F) / Matthias Reichelt (F), Sebastian Lawrenz (F)
Zuschauer: 231
Tore: 0:1 (1.) Anastasios Alexandropoulos, 1:1 (27.) Kenan Hasicic, 1:2 (30.) Marcel Georgi, 2:2/ 3:2 (75./ 90.) Franz-Walther Schlatow.
Andreas Kirsch