Vorfreude steigt!
Derbys haben es in sich. Die zwischen Schwerin und Rostock im Handball sowieso. Knapp 100 Mal standen sich die beide in gelb-blau agierenden Teams in der DDR-Oberliga, in der Bundesliga, bei Pokalen und anderen Partien gegenüber. Die deutliche Mehrzahl der Spiele haben die Rostocker für sich entscheiden können. Das soll am Sonntag anders sein, heißt es vom Team Stiere, das ein umfangreiches Programm auf die Beine gestellt hat. „Wir haben am Donnerstag im Vorverkauf die 2000er Marke geknackt. Das lässt darauf hoffen, dass abermals mehr als 3000 Zuschauer in die Kongresshalle kommen“, so Geschäftsstellenleiter Mathias Wächter. Emotionsreich und spannend – so waren die Derbys zu jeder Zeit. „Es sind immer brisante Partien gewesen“, weiß der ehemalige Postkapitän und heutige HVMV-Präsident Peter Rauch. „Mein erstes Derby war 1970, wir spielten als Aufsteiger gegen den großen Club aus Rostock. Mit Wertschätzung gegenüber einer Top-Mannschaft und Handballgrößen wie Gernhöfer, Prüsse, Langhoff, Ganschow, Wahl, Böhme und Stubbe. Natürlich waren wir unterlegen, gingen mit 13:21 vom Parkett. Das war eine Lehrstunde des HC Empor. Aber die Zeiten haben sich geändert“, erinnert sich Rauch. Die Motivation der Postler als kleine Betriebssportgemeinschaft gegen den Club zu bestehen, stieg. Sportjournalist Horst Baumann sollte später titeln können „Post erteilte Empor Anschauungsunterricht“. Trotz der Rivalität auf dem Parkett, wo sich nie etwas geschenkt wurde, „haben wir hinterher ein Bier zusammen getrunken“, so Peter Rauch.
Von der 1. bis jetzt zur 3. Liga sind beide Teams nach der Wende angetreten. Heute begegnen sich beiden Mannschaften auf Augenhöhe in Liga 3. „Gewinnen wird, wer mehr als 30 Tore wirft“, prognostiziert der neutral bleiben wollende HVMV-Präsident. Aus Sicht der Schweriner Handballstiere kann es nur ein Ergebnis geben: einen Sieg der Gastgeber. Ein umfangreiches Rahmenprogramm wurde vorbereitet. Carrera-Bahn und Hüpfburg für die kleinsten Fans, gute Unterhaltung vom Antenne-MV-Team, Verkauf des Schweriner Handballbuchs mit Signierstunde ab 15 Uhr, Knicklichter für alle und Lichtershow zum Spielbeginn, Tanzauftritte und vieles mehr wartet auf die Handballfans. Wichtig zu wissen: Kassenöffnung ab 14 Uhr, Karten mit Platzwunsch nur bis 15 Uhr erhältlich, danach kann es wegen des großen Interesses der rechtzeitige Zutritt zum Derby nicht mehr garantiert werden. Am besten also rechtzeitig kommen – idealerweise bereits zum Spitzenspiel der B-Jungstiere gegen den deutschen Meister Füchse Berlin ab 13.30 (Kassenöffnung ab 13.15 Uhr).
„Diesen besonderen Handballtag darf sich niemand entgegen lassen. Wir freuen uns auf einen großen Fight, den unsere Stiere unbedingt gewinnen wollen“, so Stiere-Geschäftsführer Axel Schulz. Die Zeichen dafür stehen gut: Die Schweriner Spitzenhandballer haben bislang eine sehenswerte Saison absolviert und stehen aktuell auf Platz vier der Tabelle. Die Rostocker, als Absteiger sind sie Neuling in der 3. Liga Nord, rangieren auf Platz 13.
Text: Barbara Arndt