Packende Zweikämpfe, etliche Strafraumszenen, umstrittene Schiedsrichterentscheidungen und vor allem eine Menge Emotionen wegen der Spielstätte: Aufgrund organisatorischer Überschneidungen fand das prestigeträchtige Westmecklenburg-Derby auf der Paulshöhe statt. Beinahe jeder der gut 400 Zuschauer spürte die besondere Faszination, die diese mittlerweile etwas in die Jahre gekommene Brutstätte des Schweriner Fußballs nach wie vor ausstrahlt. „Schwerin hält zusammen, Paulshöhe erhalten“ so die Meinung des FCM-Fanclubs. Ein Statement, mit dem sie, allen Gegensätzlichkeiten zum Trotz, in der Stadt viele Unterstützer finden.
Der FCM fand von Beginn an gut in die Partie, ohne jedoch wirklich richtig zwingend Torgefahr zu erzeugen. Als Wismars Schlatow einen Freistoß geschenkt bekam, schlug Anker-Neuzugang Pini aus 18 Metern direkt zum 0:1 zu. Keeper Eric Rohde hatte seine Mauer ein wenig zu optimistisch gestellt und hatte beim platzierten Schuss keine Chance noch eingreifen zu können. Es blieb ein rassiges, faires Spiel, in dem der FCM weiter mutig agierte. Nach einer feinen Freistoßkombination war der längst fällige Ausgleich zum Greifen nah, aber Ankers Nummer 1 Vaizov parierte Christopher Kaminskis Abschluss aus Nahdistanz sensationell.
Nach dem Seitenwechsel ging es direkt mit Volldampf weiter. Nur 16 Sekunden nach Wiederanpfiff strich das Leder die Latte des FCA-Gehäuses. Irgendwie wollte es heute einfach nicht klappen mit dem Treffer. Wismar kam nach einer knappen guten Stunde zu seiner besten Phase und hatte bei zwei kurz hintereinander folgenden Aluminium-Treffern die Chance den Sack zuzubinden. Die vielleicht spielentscheidende Szene folgte in der 74. Minute: Ankers Verteidiger Bode brachte den stark aufspielenden Thomas Friauf in Strafraum zu Fall. Die Entscheidung hier Elfmeter zu pfeifen war hier in jedem Fall sehr hart. Ankers Bode Gelb/Rot zu geben, obwohl der vor dieser Aktion noch gänzlich unverwarnt war, noch viel mehr. FCM-Kapitän Kaminski übernahm die Verantwortung uns scheiterte an Ankers Torwart. Obwohl nun eigentlich noch genug Zeit zum Ausgleich war, verlor die Pieckenhagen-Elf, die bis zu diesem Zeitpunkt schon eine Menge Kraft investiert hatte, nun etwas die Struktur. Ein katastrophaler Ballverlust hatte dann auch gleich folgenschwere Konsequenzen, als abermals Wismars Neuzugang Erdogan Pini als letztes am Spielgerät war und auf 0:2 erhöhte. Schwerins Antwort durch ein wunderbar herausgespieltes Tor durch Tino Witkowski kam aber leider zu spät.
So steht der FCM am Ende mit leeren Händen, aber aufgrund einer großartigen kämpferischen Leistung auch mit erhobenen Köpfen da. Den Unterschied machte heute vielleicht Erdogan Pini. Glückwunsch an die Gäste aus Wismar zu diesem super Transfer und auch zu den drei Auswärtspunkten!
FCM: Rohde – Schmal (38. Pataman), Schilling, Gorkow, Laumann (80. Michalski) – Kaminski, Popov – Friauf, Bohmann, Folarin (87. Laudan) – Witkowski
Quelle: FC Mecklenburg Schwerin