Ein Spiel gegen den Tabellenletzten birgt immer die Gefahr, das Spiel auf die leichte Schulter zu nehmen. Die 310 Zuschauer erlebten eine intensive, spannende und umkämpfte Partie mit dem besseren Ende für den FC Mecklenburg Schwerin. Cheftrainer Enrico Neitzel schickte die gleiche Elf aufs Feld, die sich in den letzten Wochen eingespielt hat. Aufgrund von Verletzungen waren die Alternativen rar und die erste Elf musste umso mehr zusammenstehen. Den besseren Start erwischten dabei die Schweriner.
Eine traumhafte Vorlage von Jean-Pier Bohmann in den Lauf wusste Paul Roger Henschke zum 1:0 zu verwerten. Die Gäste reklamierten auf Handspiel, der gut pfeifende Schiedsrichter, Jan Köppen, erkannte allerdings den Treffer an. Nach drei Minuten war die Führung hergestellt, gab dem Spiel der Mecklenburger aber keine Sicherheit. Stattdessen spielten die Berliner immer besser und gefährlicher auf. Gleich zwei Mal wurde das Aluminum geprüft. Eine zu lange geratene Flanke touchierte den Querbalken und ein schöner Schlenzer von der Strafraumgrenze lenkte sich um den Pfosten. In dieser Phase hatte der FCM Glück, dass kein Gegentreffer entstanden ist.
In der Halbzeitpause gab es Tickets des BC Traktor Schwerin zu gewinnen. Ex-Weltmeister und Boxbundesliga-Coach Sebastian Zbik prüfte mit zwei freiwilligen Zuschauern aus dem Publikum unseren Torhüter Max Böttcher im Elfmeterschießen. Während Zbik seinen ersten Schuss lehrbuchmäßig verwandelte vergaben die beiden freiwilligen jedoch ihre Schüsse. Aber Zbiker ließ sich nicht lumpen und schenkte beiden trotzdem die Tickets für den Leistungsvergleich des BC Traktor Schwerin gegen die finnische Nationalmannschaft am kommenden Samstag.
Während dessen wurden in der Kabine die richtigen Worte gewählt, denn die Landeshauptstädter standen nun kompakter und ließen sich nicht so schnell überlaufen. Das Spiel war immer mehr von Kampf geprägt, da die Gäste die achte Niederlage in Serie unbedingt verhindern wollten. Fast schon folgerichtig flog CFC Kapitän Can Eryigit mit Gelb-Rot vom Platz, als er den eingewechselten und flinken Yuma Sato nur noch mit einem Foul stoppen konnte. Die Neitzel-Schützlinge hatten durchaus Möglichkeiten früher eine Entscheidung herbeizuführen. Nach einer Hereingabe ging das Spielgerät schon zum zweiten Mal an die Hand eines Berliner im Strafraum.
Hier hatte der Schiedsrichter keine andere Wahl, als auf den Punkt zu zeigen. Erneut übernahm Kapitän Christopher Kaminski Verantwortung und verwandelte in der 85. Minute souverän zum 2:0. Wie wichtig der Sieg war, zeigt der Blick auf die Tabelle. Es geht in der unteren Tabellenregion sehr eng zur Sache und der FCM kletterte auf Platz 12. Zeit zum durchatmen bleibt nicht viel. Bereits am kommenden Dienstag steht das nächste wichtige Spiel an. Gegner in Berlin wird dann der Aufsteiger SC Staaken sein.
FCM: Ellenschläger – Maas, Schilling, Harada, Zotke – Kaminski, Bohmann, – Cygankov, Witkowski (87. Reuter), Pataman – Henschke (71.Sato)
Text: Jano Tandler