Knapp vier Minuten mussten die 1.457 Handballfreunde gestern Nachmittag in der Sport- und Kongresshalle auf den ersten Treffer ihrer Mecklenburger Stiere warten: Mathias Mark Pedersen stellt den Anschluss zum 1:2 im ersten Heimspiel her. Die YoungsterS des SC Magdeburg hatten nämlich die ersten Minuten geschickt für sich genutzt. Und der sehr junge Kader (Durchschnittsalter 18 Jahre !) aus der Bördestadt sollte bis zum Schluss mit guter Athletik die Gastgeber in einer Partie auf Augenhöhe fordern.
Jan Kominek zeigt von Beginn an eine sehr starke Leistung zwischen den Pfosten. Er pariert den ersten Siebenmeter der Gäste (2:2, 6.) und bringt es auf insgesamt 17 Paraden (davon zwei weitere vereitelte Strafwürfe). Nach knapp sechseinhalb Minuten gelingt die erste Führung für die Stiere durch Mathias Mark Pedersen (3:2). Er avanciert am Ende mit 16 Treffern, darunter drei Siebenmetern, zum gefeierten Spieler. „Matze“ kann seinen Weg finden wie er will, die Abwehr der Gäste findet keine Lösung gegen diesen starken Auftritt. Auch Kapitän Lutz Weßeling greift nach der Verantwortung und steuert sechs Treffer bei.
Der Erfolgsdruck ist den Gastgebern dennoch anzumerken. Insgesamt agieren sie nervös im Angriff, nutzen klare Chancen nicht. Bereits nach einer Viertelstunde hätten sie deutlicher führen können. In der Abwehr klappt es sichtlich besser. Das reicht trotzdem nicht, sich ordentlich abzusetzen. Mit 16:14 geht es in die Kabine.
Die zweite Halbzeit beginnt ausgeglichen. Die Stiere halten mit knappen Vorsprung (21:19, 40.) die Partie immer wieder offen. Auch jetzt bleiben Chancen liegen. Die Verwertung gleicht einem Pendel: Tor hier, Tor da. Eine knappe Viertelstunde vor Abpfiff zieht Stiere-Coach Mannhard „Mücke“ Bech die grüne Karte und nutzt die Auszeit zum Nachjustieren (25:22, 47.). Das zeigt Wirkung: Den Schlussspurt läutet Tobias Grämke in der 49. Minute mit dem ersten Vier-Tore-Vorsprung der Gastgeber ein (26:22). Armin Pärt (27:23, 50.) und Johannes Prothmann (28:24, 52.) stellen diesen Abstand wenig später noch einmal her. Der Sack ist zu diesem Zeitpunkt keineswegs zu (28:26, 54.) Die Spannung der letzten Spielminuten ergreift ein über die ganze Zeit toll mitgehendes Publikum („Granatenpublikum“ kommentiert der Stiere-Coach). Die Stiere erspielen sich in der letzten Minute mit dem ersten Tor von „Eigengewächs“ Jonas Krutzky die ersten beiden Punkte der Saison beim Endstand von 35:31.
„Insgesamt ist eine deutliche Steigerung zu den vorangegangenen Spielen zu sehen“, sagt Teammanager Stephan Riediger nach dem Spiel. Man könnte auch sagen: Die Saison der Stiere hat jetzt begonnen. Das nächste Heimspiel findet am 3. Oktober statt. Die Gäste kommen dann vom VfL Potsdam. Text: Barbara Arndt
Kominek, Heinemann – Pedersen M.M. 16/3, Grämke 2, Grolla 1, Prothmann 1, Weßeling 6, Barten, Evangelidis 3, Zufelde 2, Aust, Pedersen M. J. , Passias 1, Krutzky 1, Pärt 2