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Grün Weiss gelingt kein Befreiungsschlag – Harrislee nimmt beide Punkte mit

„Wenn man sie vorne nicht reinmacht, kann man hinten kämpfen, wie man will, dann reicht es meistens nicht!“

© D.Albrecht
© D.Albrecht

So oder so ähnlich war der Tenor bei vielen Zuschauern am vergangenen Sonntag beim Drittligaspiel zwischen Grün Weiss Schwerin und dem TSV Nord Harrislee. Hatte man bei den Schwerinerinnen bisher oft mit ihrem zu laxen Deckungsverhalten gehadert, war das Problem bei der 20:23 Heimniederlage eindeutig im Angriff zu suchen. Allein 20 Fehlversuche (gehalten, Pfosten, vorbei) in den ersten 30 Minuten sprachen Bände. Harrislees Torfrau Marie Andresen bedankte sich auf ihre Weise, hielt ihren Kasten lange sauber und erhielt gleich noch ein Extralob von ihrem Trainer. Sie spielte stark, wurde aber auch reihenweise dazu eingeladen. Dabei hatte Trainer Labs vorher extra noch auf die Stärken der jungen Gästetorhüterin hingewiesen: „Ich habe ein großes Plakat an die Kabinentür gepinnt, auf dem stand “Hoch werfen!“ und habe gedacht, dass hilft.“ Es half nicht und somit gerieten die Gastgeberinnen schnell in einen Rückstand (0:4). Zum Glück fingen die Spielerinnen sich nach 10 Minuten und kämpften sich wieder heran, zur Führung reichte es jedoch nicht. Bis zum 7:10 kurz vor der Halbzeit wurden auf Schweriner Seite bereits vier Strafwürfe verworfen, auch das ein Indiz für die Nervosität der Mannschaft, in der mit Laas und Kiewitt gleich zwei Stammspielerinnen fehlten. Das auch Wendy Künzel noch angeschlagen war nur kurzzeitig eingesetzt werden konnte, machte die Sache ebenfalls nicht leichter, allerdings war der 8:11 Halbzeitstand noch kein Grund, den Kopf in den sprichwörtlichen Sand zu stecken.

Die zweite Hälfte begann zäh wie die erste, wenig Tore, viele Fehlwürfe und entsprechend stand es nach 39 Minuten 11:14. Jedoch hofften alle in der Halle noch auf den Knoten, der irgendwann bei unserem Team noch platzen sollte. Tatsächlich bäumten sich die Grün Weißen kurzzeitig auf, kamen innerhalb von nur drei Minuten zum 14:14, weil man schnell spielte, weil man endlich den ersten Strafwurf versenkte (Künzel) und weil endlich auch einmal der Konter klappte (Ehlers). Das Publikum war sofort da, merkte, da geht vielleicht noch was und die Partie war wieder offen. Was jedoch nicht gelang, war die Führung in dieser Phase an sich zu reißen. Im Gegenteil, nach dem 15:15 konnten sich die Gäste wieder mit einem kleinen Zwischenspurt auf 15:19 absetzen, trotz Deckungsumstellungen und Torwartwechsel war das wohl die Vorentscheidung. Zwar verkürzte Schwerin, vom Publikum toll unterstützt, durch den zweiten verwandelten Strafwurf (Schult) noch einmal auf 19:21, jedoch reichte es am Ende wieder nicht zum ersten Sieg dieser Saison. Schade, denn es wäre auch ohne die Stammkräfte mehr drin gewesen, zumal sich die Personalsituation kurzfristig nicht verbessert, denn mit Sophie Ehlers steht eine weitere Spielerin wegen Studium mittelfristig nicht zur Verfügung. Ausgerechnet in dieser Phase geht es am kommenden Wochenende nach Bremen, die aktuell Tabellenzweiter und mit Sicherheit noch besser einzuschätzen sind als der Gegner vom Sonntag. Da im Bus noch Plätze frei sind, können sich Fans die Lust haben, unsere Mannschaft zu begleiten, gern im Sportbüro des SV Grün Weiß Schwerin nach karten erkundigen.
Pöschel, Klasen; Crölle 2, Künzel 3/1, Nawrot 1, Schult 4/1, Lück, Dube 1, Evangelidou 5, Wolter 1, Ehlers 1, Celka 2

 

Quelle:   SV Grün-Weiß Schwerin  |  Text: Ralf Grünwald

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