Zum Rückrundenauftakt setzte es für den SV Sukow eine deftige 0:3-Heimniederlage gegen die Reserve des Hagenower SV. In einem über 90 Minuten hitzigen Spiel investierten die Gäste am Ende etwas mehr Herzblut und gewannen unter dem Strich nicht unverdient, allerdings mit mindestens einem Tor zu viel.
Der SV Sukow, welcher mit seinem neuen Coach Marco Finck eine intensive Vorbereitung absolvierte, spielte in neuer Formation und versuchte von Beginn an, das Spiel an sich zu reißen. Beide Seiten agierten allerdings unüberlegt und konfus in ihren Aktionen, sodass eine spürbare Verunsicherung und Unruhe auf dem Platz herrschte. Niemand wollte den ersten Fehler machen und Hagenow versuchte durch schnelles Spiel, den Ball von der eigenen Gefahrenzone wegzuhalten. Der SVS schaffte es zudem im ersten Durchgang nicht, das spielerische Konzept des Trainers auf den Platz zu bringen. Viel zu häufig wurden hohe Anspiele durch die Mitte versucht, welche die Stürmer nicht erlaufen konnten oder der Abseitspfiff aufgrund der hochstehenden Hagenower erfolgte. Die Hektik legte sich zwar etwas mit dem Spielverlauf, jedoch konnten beide Teams nicht zwingend vor das gegnerische Tor kommen. Vereinzelnd konnten Strafraumaktionen gesetzt werden, unter dem Strich ging es jedoch torlos in die Kabinen.
Im zweiten Durchgang erwischten die jungen Gäste (Altersdurchschnitt 19,91) den besseren Start, kamen schwungvoller aus der Halbzeit und konnten kurz nach dem Wiederanpfiff den Führungstreffer erzielen: Ein Einwurf in der eigenen Hälfte wurde die linke Außenbahn runtergespielt, wo weder Hopp noch Fitz gegen den schnellen Angreifer in den Zweikampf kamen und Lange im Tor unglücklich im Stellungsspiel agierte. Zu viele Fehler in einer Situation, die dann allerdings einen Ruck durch das Team der Hausherren brachten. Endlich versuchte man zumindest die taktischen Vorgaben umzusetzen und sobald dies geschah, wurde es brandgefährlich. Zahlreiche gute Chancen ließen die Lewitzkicker zum Ausgleich liegen. Egal ob Drewes zweimal frei vor dem Keeper, Klatt nach Hereingabe von Drewes oder der eingewechselte Pioch nach Klatt-Zuspiel: Die Chancen waren da, um das Spiel nicht nur auszugleichen, sondern auch zu drehen. Jedoch fehlte in den Abschlüssen zumeist der letzte Wille und die nötige Konzentration, um etwas Zählbares mitzunehmen. Des Weiteren beschäftigten sich die Hausherren unnötigerweise zu sehr mit Schiedsrichterentscheidungen, denn der Unparteiische Marco Semrau leitete die Partie über die gesamte Spielzeit souverän und weitestgehend fehlerfrei. Am Ende war es jedoch ein individueller Fehler im Spielaufbau, der dann die Entscheidung knapp zehn Minuten vor dem Ende brachte. Kondition und Mut waren wegen des Sturmlaufes nach dem Rückstand auf ein Minimum gesunken und auch der Ehrgeiz, nochmals anzugreifen, war dahin. Folgerichtig fiel das 0:3 nur wenig später durch einen Strafstoß.
Sicherlich haben sich die Lewitzkicker etwas mehr ausgerechnet, allerdings befindet sich die Mannschaft in einem taktisch-spielerischen Umbruch, der seine Zeit braucht. Schon am kommenden Wochenende können die Finck-Schützlinge im Derby-Klassiker gegen den SV Plate II das Ruder rumreißen und einen moralischen Pflichtdreier einfahren.
Quelle: SV Sukow – Steffen Klatt