Mecklenburger Stiere mit Schlappe in Magdeburg
Am späten Sonntagnachmittag hatten die Mecklenburger Stiere unter den Augen des ehemaligen Weltklasse-Linksaußen Stefan Kretschmar eine weitere schwierige Auswärtsaufgabe zu meistern. Der SV Mecklenburg Schwerin war nach drei Niederlagen in der Hermann-Gieseler-Halle zu Gast, in der SC Magdeburg bereits einige Meisterschaften und Europapokalsiege feiern konnte. Gastgeber war allerdings „nur“ die Bundesligareserve des SCM. Nach den zuletzt schlechten Ergebnissen wollte das Team von Trainer Holger Antemann versuchen die positive Wende einzuleiten, wenn gleich ihnen bewusst war, wie schwierig diese Aufgabe beim letztjährigen Meister der Oststaffel werden würde.
Die Partie begann ziemlich ausgeglichen. Der an diesem Tag mit acht Toren erfolgreichste Werfer der Schweriner Teo Evangelidis eröffnete mit dem ersten Treffer die Partie. In der ersten Halbzeit ging es immer hin und her. Die Magdeburger setzten sich zweimal mit zwei Treffern ab, die aber immer wieder durch die Stiere ausgeglichen werden konnte. In der 25.Minute war es Daniel Finkenstein, der sein Team nach dem Führungstreffer in der ersten Minute wiederum in Front brachte. Die anschließende Auszeit der Magdeburger führte zu zwei schnellen Treffern des SCM. Die Stiere gaben nie auf und konnten durch zwei Treffer in Serie pünktlich zum Halbzeitpfiff die Führung übernehmen. Mit 12:13 wurden die Seiten gewechselt. Hervorheben konnte man in der ersten Spielhälfte sicherlich den ehemaligen Magdeburger Moritz Stemmler, der im Tor wirklich sensationell parierte und so sein Team im Spiel hielt.
Die zweite Hälfte begann ähnlich ausgeglichen wie die ersten dreißig Minuten. Bis zur 45.Minute machte das Team aus der Schwerin ein sehr gutes Spiel. Zwei Zwei-Minutenstrafen infolge für den SVM brachten die Gastgeber mit drei Toren in Front. Diesen Rückstand konnten die Mecklenburger Stiere trotz Anstrengung nicht wieder wettmachen. Der enorme Kräfteverschleiß während der Partie forderte seinen Tribut. Die jungen technisch versierten Spieler des SC Magdeburg, die durch alle vier Perspektivkader des Bundesligateams verstärkt waren, spielten ihre individuelle Klasse aus, bauten die Führung im Verlauf der zweiten Halbzeit kontinuierlich zum Teil durch einfache Tore aus und gewannen am Ende doch noch deutlich mit 28:21. Die Schweriner Trainer waren sich kurz nach der Partie einig: „Bis zur 45.Minute haben wir wirklich gut gespielt. Die Mannschaft hat das umgesetzt was wir wollten. Am Ende war es wirklich ein Kraftfrage, die der SCM am Ende durch seine breitere Bank für sich entscheiden konnte.“ Selbst der Trainer der Gastgeber Bennett Wiegert attestierte dem SV Mecklenburg Schwerin eine sehr gute Leistung: „Das Ergebnis ist definitiv zu hoch ausgefallen. Schwerin hatte wirklich Pech, dass wir alle vier Spieler aus der Ersten zur Verfügung hatten. Ansonsten wäre das Spiel sicher in eine andere Richtung gegangen.“
Nach dem grandiosen Start mit drei Siegen zu Saisonbeginn und der damit verbundenen Tabellenführung, findet sich das Team aus der mecklenburgischen Landeshauptstadt nun mitten im Abstiegskampf wieder. Zwei Punkte trennen den SV Mecklenburg Schwerin noch von einem Abstiegsplatz, den derzeit noch der TSV Altenholz inne hat. Am Freitagabend steht nun ein weiteres spannendes Spiel auf dem Programm. Der viertplatzierte Dessau-Rosslauer HV ist zu Gast in der Sport- und Kongresshalle. Eine Partie in der das Team schon fast zum Gewinnen verdammt ist, denn so langsam muss ein positives Ergebnis den freien Fall aufhalten.
Mecklenburger Stiere: Stemmler, Panzer, Evangelidis 8, Höwt 4/1, Finkenstein 3, Kalski 3, Wirt 3, Grämke, Prothmann, Larisch, Marangko, Hünerbein, Gutmanis
Text: Carsten Hänsch,