Im Vorbericht zur Partie des SV Grün Weiß Schwerin gegen den TV Oyten fragte man sich, ob Oyten denn wohl eine Reise wert sei, denn irgendwie war man doch hoffnungsvoll gen Westen gefahren. Leider muss man im Nachhinein diese Frage mit einem klaren „Nein“ beantworten. Bereits nach den ersten 30 Minuten des Spiels war jedem Zuschauer klar, der Gastgeber würde nichts anbrennen lassen. Der TVO begann konzentriert und hochmotiviert, wollte sich mit einem Sieg entgültig im Mittelfeld festsetzen. Schwerin hingegen fand kaum ins Spiel, war von Beginn an in Rückstand, nach 10 Minuten bereits mit vier Tore h(7:3). Es gelang nur wenig, lediglich Adriana Celka strahlte in dieser Phase Gefährlichkeit aus, alle anderen blieben blass. Spielmacherin Künzel fiel wenig ein, dazu kam, dass vor allem von den Außenpositionen die Chancenverwertung unterirdisch war. Schwerins Spielerinnen warfen sich sprichwörtlich „Blasen“.
Oyten hingegen spielte routiniert und clever, ohne sich strecken zu müssen und erhöhte schrittweise den Abstand. Nach 30 Minuten stand so ein 20:10 auf der Anzeigetafel und die paar Schweriner Fans, die den Weg nach Oyten gefunden hatten, waren mehr als bedient. Von Abstiegskampf war nichts zu erkennen, sodass man für die zweite Hälfte Schlimmes befürchten musste.
Glücklicherweise kamen die Schwerinerinnen etwas motivierter aus der Kabine und hielten zunächst etwas mehr dagegen. Wendy Künzel und Steffi Laas steigerten sich und mit ihnen auch die Mannschaft. Auch die Jüngste auf dem Feld, die erst 16jährige Alicia Panzer, zeigte eine gute Leistung und trug zwei Treffer bei. Eine Resultatverbesserung war jedoch in weiter Ferne, lediglich der 10-Torerückstand konnte lange gehalten werden. Allerdings hatten sich alle, incl. des neuen Trainers, deutlich mehr versprochen, aber bei knapp 30! Fehlwürfen (darunter 2 verworfene Strafwürfe) ist einfach nicht mehr möglich. Mit einer solchen Leistung wird es extrem schwer, in der dritten Liga zu bestehen und es bedarf einer enormen Steigerung, will man am kommenden Wochenende in Vechta etwas reißen. Danach bleiben nämlich nicht mehr viele Möglichkeiten …
Es spielten: Pöschel, Klasen; Laas 7, Crölle, Künzel 3/1; Nawrot, Schult 1/1, Dube, Evangelidou 2, Wolter 2, Panzer 2, Celka 6, Powierski