Fußball / ü35 Dilemma: Stark gespielt und doch verloren
Es bleibt dabei: Die Alten-Herren ü35 des Schweriner SC können gegen den FC Anker Wismar einfach nicht gewinnen. Am Freitag hätte der SSC allerdings einen Punkt verdient gehabt. Schließlich zeigte er eine Leistung, die für bestes Fußball-Entertainment sorgte. „Herzlichen Glückwunsch trotzdem an den FC Anker – mal wieder“, bilanzierte SSC-Coach Andre Kort.
Und dennoch, es gab einen Unterschied zu den bisherigen Niederlagen. Denn diesmal war der SSC ebenbürtig: „Das Ergebnis ist bitter“, schob Kort nach. „Denn wir haben hier ein sehr ordentliches Spiel abgeliefert.“
Das stimmte und das war auch allen im Lager des Gegners bewusst, dessen Trainer und Spieler von einem „harten Stück Arbeit“ sprachen. Trainer Kort wiederum haderte nicht mit dem Schicksal, sondern suchte die Fehler im eigenen Spiel in Halbzeit zwei: „Es bringt uns ja nichts, uns über eine gute Halbzeit zu freuen, wenn wir es nicht schaffen, so eine konzentrierte Leistung auch über 70 Minuten zu bestätigen.“ Auch wenn alle Parameter – außer dem Endergebnis – gleichmäßig verteilt waren, reichte es nicht, weil der SSC im ersten Durchgang zwar gut organisiert war und keinesfalls enttäuschte, aber im zweiten Durchgang zweimal pennte.
Wie schon in den vorangegangenen Spielen versuchte der SSC mit einer Mischung aus „Hinten gut stehen und nach vorne geht immer was“, zum Erfolg zu kommen. Der FC Anker spielte seinen gewohnten Power-Fußball. Beide Marschrichtungen brachten in Halbzeit eins nichts ein, weil sich die Mannschaften zwischen den Strafräumen weitgehend neutralisierten. Schiedsrichter Ronald Schuldt zückte alleine bis zur 35. Minute, in der bei bestem Fußball-Wetter mit hohem Körpereinsatz geführten Partie, schon viermal Gelb. Ein Zusammenprall von Schlussmann Petrak und Poganski führte sogar zu einer 10minütigen Unterbrechung. Petrak konnte weiter spielen, führ den Angreifer des FC war die Partie jedoch verletzungsbedingt beendet – Gute Besserung auf diesem Weg! Hatte der SSC aus dem Spiel heraus noch die besseren Möglichkeiten in Halbzeit eins, durch Schmidt, Kacprzyk und Lindemann, wo nur Zentimeter fehlten zum Torerfolg, kamen die Platzherren besser aus der Pause und erarbeiteten sich mehr und mehr Feldvorteile. Für ihr Engagement sahen sie sich in der 36. Minute dann auch belohnt, als der SSC noch nicht richtig auf dem Platz war und Kerinn ein gefühlvolles Zuspiel zum 1:0 ins lange Eck verwertete. Der SSC wirkte nach dem Rückstand ein wenig angeknockt und brauchte zu lange, um wieder in den Rhythmus zu kommen. Schulz bestrafte die Lethargie in Minute 53 mit dem 2:0 und der FC sah schon wie der sichere Sieger aus. Der SSC fand aber noch mal ins Spiel zurück und drängte müde werdende Platzherren immer häufiger in deren Hälfte. Das bedeutete Torgefahr im Minutentakt und der FC hatte alle Hände voll zu tun, den Einschlag zu verhindern. Auch wenn der SSC noch mal mächtig Druck machte, der erhofft Torjubel blieb jedoch aus. Am Ende hieß es „Stark gespielt und doch verloren“.
Am kommenden Freitag, beim Heimspiel gegen den SV Bad Kleinen, kann der SSC zeigen, dass der Respekt der Konkurrenz gerechtfertigt ist.