Zur Partie des 23. Spieltags der Landesklasse 6, empfing der Schweriner SC am vergangenen Sonntag den Mecklenburger SV. Mit einem am Ende schwer erkämpften 3:2 (0:1) Sieg, hatte diese Partie einen ähnlichen Stellenwert, wie der letzte Auswärtserfolg gegen den Gostorfer SV – Er hilft dem SSC ungemein im Abstiegskampf. Einmal mehr zeigte die Mannschaft von Chef-Trainer Klähn, ein Spiel mit zwei verschiedenen Halbzeiten. Nach einer insgesamt enttäuschenden ersten Hälfte und dem 0:1 Halbzeitrückstand, zeigte die Mannschaft jedoch große Moral und steigerte sich im zweiten Durchgang deutlich.
Vor dem Heimspiel bat Stadionsprecher Dirk Wode jedoch zu einer Gedenkminute, für den plötzlich und unerwartet verstorbenen Sportfreund Manfred Westphal. “Eine Schweigeminute ist das Mindeste, was wir für unseren Sportfreund machen können. Wir haben mit Bestürzung und tiefer Trauer vom Tod Manfred Westphals erfahren. Wir haben ihn als Trainer und Schiedsrichter kennen und schätzen gelernt“, so Trainer Melhorn
ZumSpiel:
Vor der Partie, gegen den Tabellen 6., waren die Vorzeichen klar. Die Mannschaft um Kapitän Piehl brauchte Punkte, um aus dem Tabellenkeller raus zu kommen. Der SSC im Zugzwang, ging mit einer dementsprechenden Anspannung ins Spiel und tat sich zu Beginn schwer im Spielaufbau. Auch schien das Spiel von sichtlicher Nervosität geprägt und den Platzherren gelang im Zusammenspiel nach vorn nur wenig Zwingendes. Dass das Spiel in der Anfangsphase pari-pari blieb, lag aber am MSV, die sich noch nicht so richtig daran beteiligten. Anders aber nach einer knappen halben Stunde, als mit einer schnellen Ballstafette F. Zocher die Abwehr überwand und die Gäste 0:1 in Führung brachte. Anschließend brauchte der SSC etwas, um sich von diesem Shock zu erholen und kann froh sein, dass es mit dem knappen Rückstand und ohne die ganz großen Schmerzen in die Halbzeitpause ging.
In der Halbzeitansprache fand Trainer Klähn deutliche Worte und stellte die Mannschaft um. Nach einer alles in allem nicht ansehnlichen ersten Halbzeit, straffte sich der Schweriner SC nach dem Seitenwechsel und drehten die Partie. Nicht nur zeigten sie eine deutliche Steigerung im Zug zum gegnerischen Tor, sondern auch im funktionierenden Zusammenspiel. Und das zahlte sich zeitnah mit Toren aus. So glich Genzler kurz nach dem Wiederanpfiff zum 1:1 aus, als ein Klärungsversuch von Graf zur Vorlage wird. Der Goalgetter kann den Ball aufnehmen und mit strammen Schuss in die Maschen setzen (52`). Nur Sekunden später jubelten die Platzherren erneut, als Wilck mit einem steilen Zuspiel in die Spitze Genzler bediente, der legte ab auf den besser postierten Kasper zum 2:1 (60`). Defensiv hielt der SSC die Gäste zumeist vom eigenen Gehäuse fern. Zu wirklich zwingenden Torchancen kam der MSV in dieser Phase kaum noch. Der SSC verwaltete den knappen Vorsprung geschickt und zeigte den Drang, den Vorsprung noch weiter auszubauen. Das Spiel lebte vor allem von seiner Spannung, da auf beiden Seiten stets Ausreißer sowohl offensiv als auch defensiv möglich schienen. So sorgte schließlich Gomez für die scheinbare Erlösung, als er eine konfus wirkende Hintermannschaft narrte und zum 3:1 auf Höhe der Strafraumgrenze, mit feinem Näschen, Schlussmann Kapschefsky überwindet (66.). Nach diesem Treffer der SSC jedoch mit der Binsenweisheit des Tages: Machst du die Dinger vorne nicht rein, bekommst du hinten einen. Es kam wie es kommen musste. Der MSV drückte noch einmal auf die Tube, um vielleicht doch noch den Anschlusstreffer zu erzielen. Schiedsrichter Matthias Krull bekam zudem alle Hände voll zu tun und musste einige Spieler ins „Achtung“ setzen. Als dann in Minute 76, nach verbalen Ergüssen, ein MSV-Spieler die Ampelkarte sah, schien die Partie gelaufen. Den Gästen gelingt, nachdem der SSC sich zu sicher war, jedoch mit 10 Mann noch das 3:2 (89`) und es wurde zum Schluss noch mal hektisch. In der Nachspielzeit liegt der Ball wieder im Tor des SSC, aber Abseits! Ein Gäste-Spieler kann nicht an sich halten und kassierte dafür ebenso die Ampelkarte, so dass der MSV das Spiel mit 9 Mann beendete. Der SSC ließ danach defensiv nichts mehr anbrennen und brachte den Vorsprung über die Zeit. Am Ende war es ein immens wichtiger Erfolg, der wichtige Punkte brachte. Der Schweriner SC kann nun, mit dem Schwung drei weiterer Zähler, die letzten beiden Aufgaben angehen.
Kurzer Abriss zum Spiel: “Der Sieg wurde uns nicht geschenkt”, meinte Cheftrainer Klähn nach dem Abpfiff. „Wir sind froh, dass wir uns nach dem Seitenwechsel gesteigert haben und die Partie gedreht haben“.
Aufstellung SSC: Frenzel – Graf (81` Könitz), Grundke, Piehl, S. Bartels, Rauch (46` Gomez), Kasper, Wilck (78` Kullak), Michelsen, Schmidt, Genzler
Schiedsrichter: Matthias Krull, Michael John, Till Greve
Quelle:www.ssc-breitensport.de