Der Schweriner SC erreichte im ersten Pflichtspiel der Rückrunde sein Minimalziel und startete nicht mit einer Niederlage. Ob man sich vor der Partie, gegen die Reserve des FC Schönberg 95 was ausrechnen konnte, war ungewiss, sind 2. Mannschaften doch oft eine Wundertüte. Gerade im Hinspiel musste der SSC diese schmerzliche Erfahrung machen und kam mit einer 3:7 Niederlage förmlich unter die Räder.
Mit breiter Brust und einer guten Vorbereitung im Gepäck, wollte sich der SSC rehabilitieren und endlich Schluss machen, mit dem Negativlauf in dieser Saison, aber „Vorsicht Stufe!“ Die Gäste aus Schwerin kamen zwar wesentlich besser in die Partie und beherrschten die Anfangsphase, jedoch das beruhigende 1:0 wollte nicht fallen. Nach gut 20 Minuten bekam der Gastgeber mehr Zielstrebigkeit in sein Spiel und brachte einen zu passiv agierenden SSC in Verlegenheit. Zu viel Platz im Mittelfeld, Unsicherheiten in der Defensive und alte Dogmen, ließen die Platzherren stärker werden und luden sie zum Kombinieren ein. Schnell, aggressiv und schnörkellos, gelangten die Spieler des FC vor das Tor der Schweriner und innerhalb von 13 Minuten, musste Schlussmann Frenzel drei Mal hinter sich greifen. Mit seinem lupenreinen Hattrick, sorgte Kolodzick für ein Déjà-vu-Erlebnis aus dem Hinspiel und für hängende Köpfe beim SSC. So hatte man sich den Start der Rückrunde nicht vorgestellt. Die Mannschaft um Kapitän Piehl, der in der Folge nicht mehr viel gelang, komplett aus dem Tritt und es ging folgerichtig mit dem 0:3 Rückstand in die Pause.
Chef-Trainer Klähn gelang es, wortgewandt in diesen 15 Minuten, einen Wirkungstreffer bei seiner Mannschaft zu hinterlassen und schwor sie wieder auf Wettkampfmodus ein, so dass die zweiten 45 Minuten mit einem völlig anderen Gesicht des SSC begannen. In den ersten 20 Minuten nach Wiederanpfiff, war der FC völlig abgemeldet.
Drei Treffer von Genzler, brachten innerhalb von 6 Minuten den Ausgleich. Der SSC schöpfte neues Selbstvertrauen und das brauchten sie auch. In der Folgezeit fand der Gastgeber zurück ins Spiel und es gelang ihnen, sich aus ihrer Schockstarre zu lösen. Beide Teams agierten fortan mit offenem Visier, wobei der SSC noch die besseren Chancen hatte, die Partie für sich zu entscheiden. Am Ende trennten sich jedoch beide Mannschaften mit einem gerechten 3:3 Unentschieden und sorgten für einen spannenden Nachmittag bei den Zuschauern. Was bleibt ist die Erleichterung beim Schweriner SC, nicht mit einer Niederlage in die Rückrunde gestartet zu sein.
Trainer Klähn nach dem Spiel: „In der ersten Hälfte haben wir zu viele Fehler gemacht und die Schönberger förmlich zum Tore schießen eingeladen. Für die nächsten Spiele bleibt somit einzig allein die Erkenntnis, dass wir über die gesamten 90 Minuten Wettkampfmentalität auf den Platz bringen müssen, um am Ende erfolgreich zu sein.“
Aufstellung SSC: Frenzel – Mende, Piehl, S. Bartels, Winkelmann, Kasper (86. Goß), Helms (verl. 41.Wilck), Genzler, Rauch, Michelsen, Gomez
Schiedsrichter: Michael Bernowitz, Hannes Kusch, Jürgen Block