Frauen spielen unentschieden – einen Punkt verloren?
„Dazu ein klares Nein“, sagt Trainer Tilo Labs nach dem Spiel, „auch wenn es sich für mich und auch die Mädels zunächst so anfühlte. Wenn uns aber vor dem Spiel einer einen Punkt angeboten hätte, hätten wir ihn gern genommen. Trotzdem war wieder einmal mehr drin.“
Tatsächlich hatten Schwerins Handballerinnen das Spiel eigentlich 50 Minuten lang im Griff, versäumten es jedoch in der Zeit mehrfach, den Sack einfach zu zumachen.
Lediglich in den ersten Minuten der Partie führten die Gastgebeirinnen (2:0 und 3:1), danach übernahmen die Grün Weißen das Zepter, gingen in Führung und gaben sie zunächst bis zur Halbzeit nicht mehr her. Die Kombinationen funktionierten, lediglich am Abschluss haperte es, mehrere Pfostenwürfe sowie überhastete Aktionen führten dazu, dass Wattenbek immer auf Tuchfühlung blieb. Trotzdem gelang es Schwerin mehrfach, einen 3-Tore- Vorsprung (4:7 und 8:11) herauszuspielen, mehr aber eben auch nicht. So stand es dann zur Pause „nur“ 13:15, weil Wattenbeks Krolak in den letzten Sekunden noch einnetzen konnte.
In den zweiten 30 Minuten war der Gastgeber zunächst wacher und glich, allerdings in Überzahl, weil Pötzsch eine Zeitstrafe absitzen musste, mit zwei Toren in Folge aus, eher Tilo Labs Mannschaft wieder das Zepter in die Hand nahmen und ihrerseits zwei schöne Tore durch Steffi Laas nachlegte. So ging es munter weiter, der TSV war immer dran, ohne jedoch einmal in Führung zu gehen. Beim 17:20 war es wieder ein kleiner Vorsprung für Grün Weiß zu einem Zeitpunkt, wo schon eine Vorentscheidung hätte fallen können ebenso beim 21:24. Statt eines weiteren Tores für unsere Damen jedoch kämpfte sich Wattenbek immer wieder heran und machte so das Spiel spannend. Auch als dann nach 57 Minuten Constanze Pötzsch zu 26:28 traf, war mitnichten eine Vorentscheidung gefallen. Nach einer etwas unnötigen Zeitstrafe gegen Fischer war Schwerin in Unterzahl, musste in der 59. Minute noch den Ausgleich hinnehmen und in den letzten Sekunden sogar noch um den Sieg bangen, als Wattenbeks beste Spielerin Janina Harms einen direkten 9-Meter (Zeit war schon abgelaufen) zum Glück neben das Tor warf. Eine sehr spannende Schlussphase ging so zu Ende, Spielerinnen und Zuschauer mussten erst mal die Gemüter beruhigen, aber am Ende waren sich beide Trainer einig, eine Punkteteilung war angemessen. „Ich glaube, wenn die Mädels erst einmal eine Nacht drüber geschlafen haben, werden sie das auch so sehen, auch wenn sie jetzt sehr enttäuscht sind.“
Damit steht der SV Grün Weiß vor dem letzten Spieltag der Hinrunde weiter auf dem 8. Tabellenplatz vor dem TSV Wattenbek und das letzte Spiel des Jahres läuft dann am Samstag, den 16.12. um 18:30Uhr in der Halle an der Reiferbahn.
Es spielten: Klasen, Huysmann; Schmidtke 1, Laas 6, Dehling 5, Wichmann, Slomka 2, Nawrot, Lück, Fischer 2, Jantzen, Wolter 6/3, Pötzsch 4, Klingenberg 2
Text: Ralf Grünwald