Am Samstag gewann unsere Elf zuhause 3:1 (3:0) gegen den Gostorfer SV. Das Spiel begann kurios, bereits nach drei Minuten erhielten wir einen Foulelfmeter. Wie bereits zuletzt haderten wir hier jedoch mit der Vollendung dieser guten Möglichkeit. Der gegnerische Torwart konnte den von Sean getretenen Ball nach vorne abwehren. Den Nachschuss setzte Sean an die Unterkante der Latte, von dieser Sprang der Ball ins Feld zurück – Kein Tor. In der Folge merkte man unserer SG die Verunsicherung an. So war es irgendwie bezeichnend für das Spiel, dass ein von Carlo gewollt gespielter Rückpass von unserem Keeper Schmilli im Strafraum aufgenommen wurde. Das Regelwerk sieht in diesem Fall einen indirekten Freistoß vor. Glücklicherweise konnten unsere Jungs gemeinsam die Torlinie blockierend diese gute Möglichkeit vereiteln (8.).
Solche Momente der Verunsicherung sind genau der richtige Zeitpunkt für einen Torjäger ein Ausrufezeichen zu setzen. Unser Team hat das Glück solche Spieler in petto zu haben. Nach einem hervorragend getimten Pass von Gino konnte Torjäger Marco den Ball behaupten und mit einem platzierten Schuss aus 16 Metern zur Führung einnetzen (16.). Dieser Treffer schaffte es tatsächlich Sicherheit ins eigene Spiel zu bringen. Keine drei Minuten später bereits die nächste gute Chance: Einen Freistoß von Sean köpfte Marco an die Latte, den fälligen Abpraller setzte Carlo im Nachschuss knapp über das Tor (18.). Jetzt war es die Leistung, die wir uns vorgenommen hatten und es konnten mehrere Möglichkeiten herausgespielt werden. Beim 2:0 konnte Marco nach einer Flanke per Kopfballablage Steven in Szene setzen. Auch Steven ist ein Torjäger, der sich solche Gelegenheiten selten entgehen lässt, sodass er frei stehend aus 10 Metern zum umjubelten Treffer einschieben konnte (30.).
Der Rasen war, dem regnerischen Spieltagswetter geschuldet, äußerst nass. Jeder der schon einmal auf nassem Rasen gegen einen Ball gedroschen hat wird sich erinnern, dass dieser bisweilen eine beträchtliche Geschwindigkeit entwickeln kann. Wissend um diesen physikalischen Effekt fasste sich Gino ein Herz und zog aus 25 Metern ab. Der Schuss wurde durch die gegnerische Abwehrreihe entscheidend abgelenkt und schlug so unhaltbar für den Torwart im Gehäuse ein (44.). Das 3:0 rundete somit die im Endeffekt dann doch noch sehr gute erste Halbzeit ab.
In der zweiten Halbzeit hatten wir uns nochmal vorgenommen einige berauschende Angriffe vorzutragen. So zelebrierte unser Team bisweilen auch genaue 50-Meter-Pässe. Eine reife Leistung, sieht man mal davon ab, dass diese fünf Meter weit und 45 Meter hoch waren. Irgendwie schaffte es unsere SG nicht mehr den nötigen Druck aufzubauen und schenkte daher den Gästen die Oberhand über das Spielgeschehen. Zunächst waren diese wohl selbst etwas überrascht und konnten zumindest keine zwingenden Angriffe entwickeln.
Nach einem eigenen Ballverlust und einem anschließenden Doppelpass fiel dann allerdings doch der verdiente Gostorfer Anschlusstreffer zum 1:3 (64.). Daraufhin konnte sich Schmilli mit einigen Paraden noch ordentlich auszeichnen. Dies wurde ihm durch das bei weitem nicht mehr so souveräne Abwehrverhalten unserer Truppe ermöglicht. Eigene Möglichkeiten ergaben sich eher nach Kontern, beispielsweise zu nennen sind hier Stevens Einschussversuch (84.) oder Bennos Kopfball (88.) die jeweils knapp das Tor verfehlten.
Am Ende reichte es, die drei Punkte wurden eingefahren. Dieser dritte Punktspielsieg in Folge sorgte dafür, dass unsere Spielgemeinschaft – zumindest für eine Nacht – die Tabellenführung der Landesklasse VI übernehmen konnte. Das sorgte für gepflegte Begeisterung in unseren Heimatorten Bad Kleinen und Lübstorf. Wer allerdings nach diesem Spiel glaubt alles sei schon perfekt und ein Absetzen im oberen Tabellendrittel sei zwangsläufig, dem gegenüber sei der Ausspruch eines Zitates eines altverdienten Bundeskanzlers erlaubt: „Wer Visionen hat, soll zum Arzt gehen.“
Bereits am nächsten Sonntag gastiert die Sg Lübstorf / Bad Kleinen beim Dassower Sv. Dies wird für uns aller Voraussicht nach das schwerste Spiel der noch jungen Saison. Auf die Möglichkeit, auch dort etwas Zählbares zu entführen, fiebert unsere Elf nunmehr hin. Immerhin müsse man sich nach den letzten Siegen auch keinesfalls verstecken.
Unsere Elf spielte mit:
Stefan Schmill – Nils Plüschke, Tom Malzahn, Sean Krischollek, Andre Mielke (55. Maximilian Zörner) – Steven Krischollek, Matthias Gerschau, Karl Ziesemer, Gino Terragnolo, Carlo Terragnolo (80. Thomas Bürger) – Marco Niemann (70. Benno Brüggemann)
Quelle: MSV Lübstorf