Oberliga Nordost. War es Freitag der 13, oder war es einfach nur Pech dass die Gastgeber nach vier Niederlagen in Folge an diesem Abend so dominierten? Die äußeren Umstande waren hervorragend, ein Platz, der in der Vorwoche für 8.000 € (Angaben der Verantwortlichen von Hertha 03) in einen Superteppich verwandelt wurde, bildeten einen tollen äußeren Rahmen für das vorletzte Auswärtsspiel der siebten Oberligasaison für die Hansestädter.
Aber es gab auch Dinge bei denen man die Gründe im Freitag, den Dreizehnten suchen könnte. Die Anfahrt war eine große Pleite, denn ein Megastau auf der A 10 (Berliner Ring) verzögerte die rechtzeitige Anfahrt deutlich, so dass die Partie mit 15 Minuten Verspätung angepfiffen wurde. Und dann waren auch die Männer in Gelb nicht auf Seiten der Hansestädter. Ein völlig unberechtigter indirekter Freistoß an der Fünfmeterlinie wegen eines angeblichen Rückspiels zu Torhüter Heskamp, warum gab Herthaspieler Cüneyt Top zu, dass er als Letzter am Ball war, ein Eigentor von Abwehrchef Philipp Unversucht und ein nichtgegebener Elfmeter gegen Ankertorjäger Clemens Lange, trübten diese Auswärtspartie etwas.
Die teilweise sehr einseitige Spielführung des Schiedsrichterteams aus Sachsen Anhalt war letztlich aber nicht der Grund der Niederlage für die Küstenstädter. Die Hausherren waren an diesem Abend einfach spritziger, erarbeiteten sich viele gute Möglichkeiten und blieben bis zum Schlusspfiff gefährlich. Nur Ankerkeeper Benjamin Heskamp war es zu verdanken, dass die Partie bis kurz vor dem Seitenwechsel noch torlos geblieben war. Top, Ryberg und Gakpeto. Wie die Partie ausgegangen wäre, wenn ein fragwürdiger Freistoß kurz vor dem Seitenwechsel nicht die Führung für die Hausherren gebracht hätte, bleibt so unbeantwortet.
Bereits kurz nach der Pause war die Partie im Anschluss an einen Eckball durch den Treffer von Marc Zellner vorentschieden. Und es kam noch bitterer für die Gäste, denn als Niclas Warwel aus spitzem Winkel einfach abzog hatte er das Glück auf seiner Seite, denn von Anker`s Abwehrchef Philipp Unversucht prallte die Kugel ins eigene Netz. Aber trotzdem gaben die Gäste ihre Angriffsbemühungen nicht auf, obwohl die sonst so gefürchteten Flankenläufe und Eingaben von Ivanir Rodrigues diesmal praktisch keine Gefahr brachten. Doch dem Ankerteam gelang kurz vor dem Schlusspfiff doch noch eine Ergebnisverbesserung. Der eingewechselte Dennis Martens, vor kurzem wurde er Vater eines Sohnes, ließ sich nicht abdrängen, setzte nach und drang so in der Zehlendorfer Strafraum ein. Er hatte dann sogar noch so viel Zeit, 03-Keeper Nico Hinz auszuspähen und zum 3:1-Endstand einzunetzen.
Am nächsten Wochenende gibt es nun das große Highlight für die Hansestädter. Nach dem Punktspiel am Sonnabend gegen Neubrandenburg auf dem Jahnplatz (!) gibt am Sonntag der „große HSV“ seine Visitenkarte im Kurt-Bürger-Stadion ab.
Hertha 03 Zehlendorf – FC Anker Wismar 3:1 (1:0). Tore. 1:0 (43.) Lukas Binting, 2:0 (46.) Marc Zellner, 3:0 (64. Eigentor) Philipp Unversucht, 3:1 (87) Dennis Martens.
FC Anker Wismar: Heskamp – Bode, Unversucht, Sibrins – Köhn (57. Martens), Ostrowitzki – Dzhaukhar (46. Eze), Rahmig (78. Gois), Rodrigues – Lange, Traore. Trainer: Christiano Dinalo Adigo.
SR.: Johannes Schipke (SSV Eintracht Loitsche-Zielitz) SRA: Frank Hildebrandt (Hallescher FC) und Robert Päßler (SG Rot-Weiß Thalheim, alle Landesverband Sachsen-Anhalt)
Z.: 133
Gelbe Karten: Marco Bode (F, 9), Philipp Ostrowitzki (F, 3), Kenneth Thomas Eze (F, 2)
Quelle: FC Anker Wismar | Bernhard Knothe