Schweriner Handballer bezwingen Tabellendritten HSV Hannover verdient mit 27:23 (12:11)
Was Wille und Leidenschaft ausmachen können, bewiesen die Handballer des SVM Schwerin gestern Abend ihren 295 Zuschauern: Das Team von Trainer Holger Antemann bezwang den Tabellendritten HSV Hannover völlig verdient mit 27:23 (12:11). Obwohl erneut ersatzgeschwächt, erwiesen sich die Mecklenburger ihrem Rivalen fast die gesamte Spielzeit überlegen. Und, um nicht gleich von einer Sensation zu sprechen, eine faustdicke Überraschung war dieser Ausgang allemal. Dabei musste der SVM-Coach wieder einmal umbauen, nachdem Johannes Prothmann und Daniel Finkenstein nach ihren Erkrankungen kurzfristig in die Mannschaft zurückkehrten. Und Antemann gebührt an diesem Tag mindestens genauso viel Lob wie seinen Akteuren. Er wählte die Auszeiten zum richtigen Zeitpunkt, brachte im richtigen Moment frische Spieler und hatte stets die richtige Taktik parat. „Wir wollten die Ausfälle der letzten Tage nicht als Entschuldigung gelten lassen und haben mit der Unterstützung unserer Fans richtig Gas gegeben. Durch eine gute Leistung haben wir uns die Punkte redlich verdient“, fasste SVM-Kapitän Kay-Peter Larisch die Partie zusammen. Selbst Gästetrainer Stephan Lux erkannte die Überlegenheit der Hausherren an: „Schwerin hat unsere Schwächen perfekt ausgenutzt, daran gibt es überhaupt keinen Zweifel.“
Die Schweriner fanden gleich gut in die Begegnung (3:1/7.). Auch durch den Ausgleich ließen sich die Lemcke & Co nicht beeindrucken. Allerdings galt es zwischen der 15. und 23. Minute und einer 6:3-Führung eine Schwächeperiode zu überstehen. Hannover holte in Überzahl auf und hatte zu diesem Zeitpunkt auch den Torwart gewechselt, der die Schweriner Schützen zunächst paralysierte. Einmal mehr war es Linkshänder Hannes Lemcke, der die Stiere wieder in Front brachte. Insofern war der 12:11-Halbzeitstand folgerichtig.
In der zweiten Hälfte wurde die Partie zeitweise zum Krimi. Hannover dekcte „Theo“ Evangelidis kurz und wollte so den Fluss des Schweriner Angriffs eindämmen. Das gelang aber nur ansatzweise. Als der HSV nach einem 19:21-Rückstand (48.) mehrfach die Torwart-Position auflöste und einen zusätzlich Feldspieler brachte, fiel die Vorentscheidung zu Gunsten des SVM. Alex Wirt traf dabei aus 30 Metern ins verwaiste Tor, und auch Prothmann ließ sich zwei Minuten später nicht lange bitten. Die letzten Minuten spielten die Mecklenburger besonnen zu Ende und durften sich über im Vorfeld bestimmt nicht geplante Punkte freuen. Da ist die Feststellung sicher überflüssig, dass der Jubel auf den Rängen keine Grenzen kannte.
Text: Hannes Eichhorn
SVM: Mayer (bis 43.), Kaleun (ab 43.), Maroldt – Riediger 2, Prothmann 5/4, Lemcke 6, Jehring, Larisch 5, Evangelidis 5, Hagemeier 1, Finkenstein, Seidel, Wirt 3, Koop.