Fabian Bröcker sagt am Sonntag Adieu
Vor einem Jahr feierte er mit seinen Team noch ausgelassen den Aufstieg in die Oberliga und verpasste Trainer Christiano Dinalo Adigo eine kräftige Bier-und Sektdusche: Fabian Bröcker. Am Sonntag kann ihm das gleiche passieren, denn der langjährige Mannschaftskapitän hängt seine „Töppen“ vorerst an den „Oberliganagel“. „Erst einmal gilt meine ganze Aufmerksamkeit meiner Frau und den Kindern die in den vielen Jahren oft auf den Mann & Papa verzichten musste wenn ich beim Training war und mit den verschiedenen Teams auf Tour. Aber der Autor ist sich sicher, dass „Fabian“ irgendwann die Fußballschuhe wieder anziehen wird, denn die Ankeroldies wollen sich Ende Juni bei den Landesmeisterschaften für die „Deutsche Bestenermittlung“ der Ü32 qualifizieren. Spätestens dann wir der Zeh wohl wieder jucken! Der am 15. April 1983 in Bad Segeberg geborene Fabian Bröcker stieß am 01. Juli 2008 zum FC Anker Wismar. In seiner Jugend spielte „Fabie“ bei Gut Heil Neumünster, dem KSV Holstein Kiel, dem FC St. Pauli und dem Hamburger SV, im Männerbereich war er in Hamburg, Elversberg, Aue und Braunschweig aktiv. In Wismar war Bröcker jetzt acht Jahre aktiv und hat mit dem FC Anker eine erfolgreiche Zeit absolviert. Zu seiner Vita gehören zwei Aufstiege in die Oberliga (2010 und 2015) sowie die Teilnahme am DFB Pokal mit dem Spiel gegen den Bundesligisten Hannover 96 in Lübeck. Für den FC Anker Wismar hat Bröcker 210 Punktspiele absolviert und daher bisher 113 Treffer erzielt. Damit führt er die interne Bestenliste der Hansestädter an. Nach Spielen liegt er „nur auf Platz Vier, hinter Dirk Taflo (222), Philipp Aldinger (215) und David Rosinski (213).
Der nächste Kandidat auf die magische 200 ist Dennis Martens, der diese Zahl mit einem Einsatz am Sonntag erreichen kann. Aber auch Stürmer Sebastian Schiewe steht vor zwei Jubiläen, vor seinem 150 Punktspieleinsatz für den FC Anker, das gleichzeitig sein 100. Oberligaspiel für die Hansestädter sein. Damit wäre er in dieser Wertung hinter David Rosinski der zweite Spieler, der diese Grenze überschreitet.
Aber beim FC Anker geht nach dem Spiel am Sonntag nicht nur Bröcker private Wege, sondern mit Abdoul Baraka Traore verlässt ein weiterer Torjäger den Verein. Der Franzose bestritt für den FC Anker bisher 49 Partien (24 Verbands-und 25 Oberligaspiele) und erzielte dabei 24 Treffer. Mit Philip Sibrins (20 Spiele), Andre Gois (24 Partien) und Yuriy Andriychenko (7 Spiele) erhöht sich die Zahl der Abgänge auf insgesamt fünf. Der FC Anker bedankt sich bei allen Spielern und wünscht ihnen weiterhin sportlichen Erfolg in ihren neuen Vereinen.
Aber Fußball wird am Sonntag ab 14 Uhr auch noch gespielt und zum letzten Punktspiel dieser siebten Oberligasaison erwartet der FC Anker Wismar den Mitaufsteiger FC Frankfurt/ Oder. Die Oderstädter als Tabellenfünfzehnter kommen ohne Druck nach Wismar. Nach dem Tabellenplatz würde die Frankfurter den Weg in die Verbandsliga antreten müssen, doch inzwischen hat FC Neubrandenburgs Vizepräsident Ralf Wieting erklärt, dass die Vier-Tore-Städter am 14. Juni das Insolvenzverfahren eröffnen. Der 1. FC Frankfurt ist dadurch gerettet.Der 1. FC Neubrandenburg hatte bereits im März einen Insolvenzantrag gestellt. Laut NDR drücken den Verein Schulden in Höhe von 100.000 Euro. Die Neubrandenburger werden in der nächsten Saison eine Klasse unter der Oberliga antreten, in der Verbandsliga Mecklenburg Vorpommern.
Personell muss Ankertrainer Christiano Dinalo Adigo am letzten Spieltag einen Spagat machen. Philipp Unversucht (krank) und Khasan Dzhaukhar (Hochzeit) werden definitiv ausfallen, zudem steht die 2. Mannschaft am Sonntag im Abstiegsderby beim SV Hafen Rostock. „Wir wollen auch keinen Fall, dass die zweite Mannschaft in die Landesklasse absteigt“, so Adigo.
Text: Bernhard Knothe