FC Mecklenburg vergeigt Rückrundenauftakt
Die Ritterreserve unterlag am Sonntag auf Grund einer unterirdischen Leistung gegen den Tabellennachbarn aus Mallentin mit 0:1. Das Tor erzielte, typisch für diesen Tag, auch noch ein Schweriner.
Der FCM kam nur schwer ins Spiel. Daran sollte sich bis zum Abpfiff auch nichts ändern. Die Mallentiner versuchten die Landeshauptstädter früh zu stören, sodass dem FCM kein sehenswerter Spielaufbau gelang. Besonders traurig war jedoch, dass selbst wenn der MSV sich fallenließ, keine Ballstafetten dargeboten wurden. Die Zuordnung im Zentrum fand kaum statt, das Spiel war zu statisch und verdammt unansehnlich. Auch wenn die Gäste nicht die besonders feine Klinger schlugen, nutzen sie die Unzulänglichkeiten der Schweriner immer wieder aus. Bereits nach sieben Minuten drang ein Malletiner mit Ball am Fuß in den Schweriner Strafraum ein. Kapitän Tim Schwarz wusste zunächst nicht recht wie er den Eindringling stoppen sollte, fuhr kurz den Arm aus, überlegte es sich dann und zog ihn wieder ein. Der Gast ließ sich nicht zweimal bitten und der Unparteiische zeigte auf den Punkt. Der Schütze schob das Leder aber lässig links am Tor vorbei. Jetzt durchatmen, Glück gehabt und nun aber richtig durchstarten, wäre die richtige Devise gewesen. Aber nachdem Strafstoß, den man durchaus geben konnte, beschäftigten sich die Mecklenburger nur noch mit der Leistung des Schiedsrichters. Dies brachte noch mehr Unruhe in das ohnehin schon fahrige Spiel. Dieses Verhalten fand nicht nur auf dem Feld statt, sondern wurde auch noch von der Seitenlinie befeuert. Die Mecklenburger konnten froh sein, dass bei dem Gegner auf der anderen Seite an dem heutigen Tag auch nicht viel zusammenlief. Passend zu diesem Sonntag griff man dem Gegner auch noch unter die Arme, bei Sachen zu denen er selbst nicht im Stande war. In der 36. Minute ein Freistoß von halblinks, ein Mallentiner verlängert und Tim Schwarz köpft ins eigene Tor. Sein Pflichtspieldebüt als neuer Kapitän hätte er sich wohl auch anders vorgestellt. Der Rest der ersten Hälfte war genauso fußballerische Schonkost wie der Rest.
Die zweite Hälfte brachte etwas mehr Stabilität durch die Hereinnahme von Henning Tillack. Spielerisch änderte sich jedoch nichts, da kaum Bewegung im Spiel war. Die Schweriner kannten ihre eigenen Laufwege einfach nicht. Dass sich die Gastgeber nun permanent mit dem Schiedsrichter auseinandersetzten, entging dem Mallentiner SV nicht. Die nutzten die Situation und inszenierten jeden Körperkontakt gekonnt. Nachdem man sich am heutigen Tag den Schiri ohnehin nicht mehr zum Freund machen würde, zögerte dieser auch nicht wirklich oft, um in seine Pfeife zu blasen. Das Spiel wurde immer zerfahrener.
War der FCM bis hier hin fast ausschließlich mit dem Unparteiischen beschäftigt, nahm man sich nun auch noch dem Verhalten des Gegners an. Deeskalierend griff nun keiner mehr ein. Da ohnehin fast jede Berührung zu Ungunsten des FCM ausgelegt wurde, gaben sich die Jungs kaum noch Mühe für eine saubere Zweikampfführung. Mallentin revanchierte sich dafür sehr gern. Ständig hörte man es scheppern und den Schiri in der Folge pfeifen. Fußball gab es auf jeden Fall nicht zu sehen, dafür eine abgewandelte Art des griechisch-römischen Ringens mit einem Ball.
Mecklenburg war schließlich nur noch mit dem Schiedsrichter und den Gegnern beschäftigt, anstatt sich auf das eigene Spiel zu konzentrieren. Die Mecklenburger machten zwar mehr aus der Situation, aber richtig gefährliche Chancen kamen nicht zustande. Die Pässe wurden meist viel zu spät gespielt oder fanden gar nicht erst den Weg zum Mitspieler. Mit Fußball hatte diese Begegnung herzlich wenig zu tun. Am Ende war der Mallentiner SV aber das glücklichere Team von zwei sportlich sehr enttäuschenden Mannschaften.
Der FCM erwischte nicht nur ein gebrauchten Tag, sondern wohl eher einen missbrauchten. Weil ein grottenschlechtes Spiel ja nicht reichte, verletze sich Innenverteidiger Stephan Späth auch noch schwer. In der 67. Minute zog sich der Ritter einen Achillessehnenabriss zu und musste noch am selben Tag operiert werden. Die Mannschaft wünscht Stephan gute Besserung.
Um am kommenden Wochenende auf Poel nicht unter die Räder zu kommen, müssen die Jungs sich nochmal richtig strecken und die Trainer Nico Volkwein und Axel Wenger sich ein paar Gedanken machen. Die Mannschaft zeigt sich reumütig und entschuldigt sich bei den Fans für diese unansehnliche Leistung.
FCM II: Hofmann – Ostrowitzki, Schwarz, Späth (67. Recica), Matthé – Marth (46. Tillack), Graf – Schröter, Ebener, Rekittke – Michel
Autor: Georg Kleinfeld