„Mecklenburger Stiere können Wunder vollbringen“ Werner Kroll begleitet den Schweriner Handball seit 50 Jahren und sieht das Team auf einem guten Weg
Schwerin. Als am vergangenen Sonntag den Mecklenburger Stieren der dritte Sieg in Folge gelang, fühlte sich Werner Kroll beschenkt. Vorzeitig, denn Geburtstag hat er erst heute. Er wird 78 Jahre alt. Schon seit 50 Jahren ist er dem Schweriner Handball verbunden, kennt Väter und Söhne, die ihre Namen in die Historie des Schweriner Traditionsvereins eingebracht haben. Und er ist glücklich, wieder die Spiele in der Kongresshalle erleben zu können. „Dort habe ich die schönsten Augenblicke des Handballs erlebt. Die große Halle, das Umfeld, die vielen Menschen, die alten Sportsfreunde und neue Fans – das sind die Dinge, die der Handball braucht. Denn die Zuschauer, die fest hinter ihrer Mannschaft stehen, treiben die Männer auf der Platte zum Sieg“, ist sich der Handball-Liebhaber sicher.
Bereits in seiner Schulzeit hat der sportbegeisterte Schweriner nicht nur Fußball, sondern auch Feld- und später Hallenhandball in der Gerhard-Hauptmann-Schule gespielt. Hier traf er auf spätere Erfolgssportler wie Peter Rauch und Ulli Witt, die sich für Einsätze in der Männermannschaft von Post Schwerin qualifizierten und zunächst in die 2. Oberliga und dann ins richtige Oberhaus des DDR-Handballs kämpften. Werner Kroll verfolgte jede Entwicklung, freute sich über Neuzugänge wie Peter Larisch und die Tatsache, dass die „Postler“ es schafften, sich neben den großen Klubmannschaften behaupten zu können.
Ob die Mecklenburger Stiere es schon bald schaffen, sich an den namhaften Teams in der aktuellen Bundesliga zu messen – daran zweifelt der gelernte Schriftsetzer und langjährige Zeitungsmetteur der SVZ noch. Nicht aber daran, dass der Aufstieg gelingen wird. „Mit Friedrich Diestel und dem gesamten Team hat der Verein Leute, die sich unheimlich einsetzen, die klare Ziele verfolgen und ständig neue Förderer begeistern“, schätzt Werner Kroll ein. Als ebenso wichtig erachtet er die Einstellung der Mannschaft. „Die Männer zeigen ungebändigten Kampfgeist. Damit schaffen sie es, die Gegner zu bezwingen.“ Das Spiel gegen den TSV Altenholz hat das gezeigt. Und auch heute, wenn die Mecklenburger Stiere gegen den VfL in Potsdam ran müssen, werden die kollektive Einstellung und der unglaubliche Zusammenhalt den Spielverlauf beeinflussen. „Klar, jedes Spiel ist schwer. Aber die Mecklenburger Stiere können Wunder vollbringen“, sagt der Jubilar, der heute gern auf einen Auswärtssieg anstoßen würde. Auf jeden Fall ist Werner Kroll am 4. Oktober wieder in der Kongresshalle, wenn die Stiere gegen die zweite Mannschaft der SG Flensburg/Handewitt aufs Parkett ziehen. Und wieder ungebändigt kämpfen. Da, wo der Schweriner Handball zu Hause ist.
Quelle: Mecklenburger Stiere