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GW Schwerin – HSG Bensheim/Auerbach 27:31 (12-16)

Die Frauen des SV Grün Weiss Schwerin haben das Achtelfinale im DHB- Pokal gegen den Zweitligisten HSG Bensheim Auerbach mit 27:31 verloren und sind aus dem Wettbewerb ausgeschieden. So sind die nüchternen Fakten dieser Partie, allerdings ist das auch nur die eine Seite der Medaille. Wie sich das Team hingegen geschlagen hat, wie es in der Abwehr gekämpft hat, wie es dem Favoriten lange Paroli geboten hat, das hatten die Zuschauer so wohl nicht erwartet. Über 300 kamen in die Halle an der Reiferbahn, die ihrem Beinamen „Hölle“ wieder einmal alle Ehre machte. Die Grün Weißen lagen zwar schnell mit 0:2 hinten, legten dann aber ihre Nervosität ab und spielten fortan munter mit. Die couragierte Leistung ist um so höher zu bewerten, wenn man weiß, dass Bensheim Auerbach aktuell auf Platz drei der 2. Bundesliga steht und die letzten vier Spiele nicht verloren hat. Dank einer starken Wendy Künzel in dieser Phase konnte Schwerin bis zum 9:9 sehr gut mithalten, aber nie in Führung gehen. Im Gegenteil, nach 20 Minuten enteilte der Gegner erstmals mit drei Toren in Folge auf 10:13 und hielt diesen Vorsprung auch bis zur Halbzeit. Bis dahin hatte Vivien Bartlau aufgrund starker Einzelleistung schon zwei Strafwürfe herausgeholt, die von Wendy Künzel sicher verwandelt wurden. Auf der Gegenseite parierte Schwerins Torfrau Noemi Nabelek in der 25. Minute einen Strafwurf der Südhessen. Die Ungarin auf Seiten der Gastgeberinnen bot wieder einmal eine tolle Leistung im Kasten und entschärfte gleich mehrere todsichere Chancen der Gäste.
Nach der Pause verkürzte Schwerin zunächst auf 13:16, allerdings wurden in der Folgezeit zu viele einfache Fehler gemacht um „dran“ zu bleiben. Fehler, die die Flames gnadenlos bestraften. So stand es nach 45 Minuten fast uneinholbar 15:24 für den hohen Favoriten und allen war klar, eine Überraschung wie vor zwei Jahren gegen Harrislee würde wohl ausbleiben. Trotzdem oder gerade deshalb stemmten sich die Grün Weißen mit aller Macht gegen eine hohe Niederlage. Vor allem Vivien Erdmann, die sich im gesamten Spiel über eine Manndeckung „freuen“ durfte, zerrte an de Ketten, entkam so mehrfach der Sonderbewachung und erzielte einige schöne Tore. Im Laufe der Zeit kam man Tor um Tor heran, trotzdem merkte man, dass Bensheim einfach cleverer agierte und in entscheidenden Momenten die Zügel wieder anzog. Schwerin aber kämpfte weiter, hatte jetzt in Vivien Bartlau eine sichere Strafwurfschützin, dazu war Steffi Dube mehrfach über außen erfolgreich, sodass es beim 23:28 nur noch fünf Tore Differenz waren. Bemerkenswert über die gesamte Spielzeit, dass beide Mannschaften nur wenig Konter zuließen, was auch für ein gutes Rückzugsverhalten steht. Die kämpferische Einstellung bei den Gastgeberinnen war in jeder Phase der Partie vorbildlich, man machte dem Favoriten das Spiel wahrlich nicht leicht in der ausverkauften Halle. Am Ende unterlagen die Spielerinnen von Trainer Lutz Gau mit 27:31, was durchaus als achtbar gelten sollte, weil es einer tollen Teamleistung entsprach. Trainer Gau jedenfalls hielt mit Lob nicht hinter dem Berg, bedankte sich beim Pressegespräch am Ende bei seinen „Mädels“ für ein tolles Spiel, was vom Publikum mit viel Beifall quittiert wurde. Anschließend wünschte er dem Flames- Trainer Thorsten Schmidt ein wenig Losglück (vielleicht den HC Leipzig zu Hause!) und eine gute Heimfahrt.
Für Schwerin ist jetzt erste einmal ein WE spielfrei, bevor es dann im MV- Pokal gegen Wismar weiter geht.

 

Text: Ralf Grünwald  Hompage GW Schwerin

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