Ab Anpfiff übernahmen die Piraten das Geschehen und ließen den Ball gefällig durch die eigenen Reihen laufen. Diese Gefälligkeit wirkte sich aber auf den gesamten Spielaufbau aus. Gerade die Passschnelligkeit in die Spitze, das Anlaufen und Abholen und selbst das Belaufen der freien Räume wurde mit einer zu geringen Geschwindigkeit ausgeführt. Somit blieben Chancen für die Heimmannschaft erst mal Mangelware. Nikolov versuchte zwar mit Ball am Fuß in den gegnerischen Strafraum zu kommen, doch seine Versuche landeten zu häufig in der vielbeinigen Abwehr der Friedländer. In der Spitze konnte sich nur ab und an Waack durch robusten Einsatz Luft verschaffen, doch auch seine Versuche brachten keinen zählbaren Erfolg. Bis zur 24. Minute mussten die Fans warten, dann schnappte sich Kapitän Reis den fälligen Freistoßball und zirkelte ihn gekonnt ins untere kurze Eck. Weiter liefen die Angriffe – sehr schleppend vorgetragen – auf das gegnerische Tor. Friedland blieb in dieser Phase des Spiels nicht ungefährlich. Stoßstürmer Schmidt versuchte stets Lücken zu belaufen und wartete auf das richtige Zuspiel in die Tiefe. Das Spiel des MSV lahmte weiterhin in dieser Phase, der Aufbau war zu planlos und zu unorganisiert. So schlichen sich auch Fehler in der Hintermannschaft ein. Als dann kurz vorm Pausentee Holland zu ungestüm im 16m Raum agierte, pfiff der Schiedsrichter zu Recht auf Elfmeter: doch mit einer bärenstarke Parade hielt MSV-Keeper Losereit die Führung fest.
Die Zielausgabe von Trainer Dankert in der Halbzeitpause war deutlich: das Ergebnis sollte klarer ausgebaut werden. Der MSV versuchte nun das Tempo wieder zu forcieren, doch einfachste Passstafetten kamen in dieser Phase nicht an. Die Friedländer wurden indes mutiger und versuchten durch Konter und einzelne Druckphasen den Ausgleich zu erzielen. Ein einfacher Ballverlust von Neuzugang Aumann reichte dann in der 54. Min. aus und der Gast erzielte das 1:1. Der MSV wirkte kurzzeitig gelähmt, versuchte dann aber sein Spiel in den Griff zu bekommen. Doch auch ein an Brickwedde verschuldeter Elfmeter, welchen Reis vom Punkt nicht im Tor unterbringen konnte, half nicht die Führung wieder herzustellen. Zu beobachten war nun ein deutlich zerfahrenes Spiel indem die Gastgeber planlos anrannten und die Gäste unüberlegt konterten. Die MSV Defensive wackelte das ein ums andere Mal, auch ein Lattenschuss der Gäste brachte höhere Organisiertheit auf den Platz. Der Druck auf das Friedländer Tor wurde aber auch anhaltend größer. Beide Mannschaften wollten den Dreier verbuchen.
Gute Chancen von Lierow und Nikolov konnten aber nicht genutzt werden. Als in der 91. Min. der letzte Angriff der Piraten lief, dachte wohl niemand der 200 Zuschauer noch an eine Wende: doch das Unmögliche 60 Sekunden vor Abpfiff schaffte Neuzugang Maik Aumann, welcher den Ball aus 25m Entfernung mit einem Kunstschuss aus vollem Lauf zum Siegtreffer im Friedländer Tor unterbrachte. Somit gewann der MSV Pampow zwar verdient – dennoch glücklich – gegen den TSV Friedland und will am kommenden Freitagabend gegen den Sievershäger SV die nächsten Punkte einfahren.MSV: Losereit – Holland, Hecht, Reis, Silbernagel – Aumann, Brickwedde – Nikolov, Köller (Kita), Lierow (Brickwedde, T.) – Waack
Quelle: MSV Pampow
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