Grüne Piraten siegen mit 0:3 am Bodden
Schwere Beine hatten die Kicker von Cheftrainer Ronny Stamer nachdem 120 minütigen Pokalfight gegen Regionalligist FC Schönberg noch unter der Woche. Doch mit vielfältigen Trainingsinhalten versuchte der Piratencoach die Müdigkeit weg zu trainieren.
Bei bestem Fußballwetter begann die Partie im Greifswalder Volksstadion pünktlich um 14 Uhr. Der Tabellenführer Greifswalder FC übernahm sofort das Zepter und marschierte in Richtung Pampower Gehäuse. Gerade die beiden Greifswalder Außenbahnspieler sorgten für viel Schwung. Im Zentrum versuchte der Mannschaftskapitän der Greifswalder, Greinert, schnell die Bälle fest zu machen, doch Looks und Reis waren hellwach. Ab der 10. Minute versuchte die Heimelf ihren Torjäger Lösel öfter ins Spiel zu bringen, der an diesem Tag über die rechte Außenbahn agierte. Doch Hasselmann und Innenverteidiger Reis schafften es den blitzschnellen Greifswalder unter Kontrolle zu halten. Der MSV versuchte sich langsam spielerisch Luft zu verschaffen, doch zu schnell wurde der oft gewonnene Ball im Spielaufbau leichtfertig vergeben. Einige Flankenbälle der Greifswalder wurden zwar hart in den 16m Raum gezogen, doch die Innenverteidigung war in der Luft schwer zu schlagen. In der 24. Minute dann ein erster guter Entlastungsangriff der Pampower, welcher zur Ecke geklärt wurde. Diese von Dudiev getretene Ecke verlängerte Pylypchuk und Looks nagelte das Spielgerät unters Dach. Doch weiter agierten nur die Greifswalder. Viel Ballbesitz in Reihen der Reeck Elf, doch der erhoffte Punch – gerade in den spielentscheidenden Räumen – fehlte. Der MSV, taktisch hervorragend eingestellt, versuchte die Räume eng zu halten, damit der Spielfluss der Boddenkicker unter Kontrolle blieb. Die geschlagenen Bälle aus den Halbräumen waren meist ein gefundenes Fressen der Innenverteidiger des MSV Pampow. Der GFC blieb dennoch spielbestimmend und investierte viel für den Ausgleich. Doch der immer wacher werdende MSV stand kompakt und wartete auf seine Chancen.
Für die zweite Hälfte der Partie hatte GFC Trainer Hagen Reeck deutliche Worte gefunden, denn seine Jungs agierten nun offensichtlich zielstrebiger. Zwischen der 46. und der 55. Minute mussten die Piraten höllisch aufpassen nicht den Ausgleich zu bekommen. Gerade wieder Losereit und der restliche Defensivverbund agierten unter Dauerstress, konnten aber die Angriffe der Greifswalder erfolgreich abwehren. Langsam versuchte der Gast aus Mecklenburg sich auch spielerisch zu befreien, wobei der stets ackernde Wegner eine zentrale Rolle einnahm. Als dann eine schöne Kombination über Dudiev lief, steckte Letzterer gekonnt auf Cherchenko durch, welcher bis zum Strafraum zog und uneigennützig auf Pylypchuk quer legte; doch dem Torjäger versagten 7m vor dem Gästetorhüter Person die Nerven. Den nachfolgenden Abstoß konnten dann die Pampower abfangen, wobei der Ball schnell auf Pylypchuk gespielt wurde. Der aus abseitsverdächtiger Position kommende Goalgetter ließ sich diesmal nicht zweimal bitten und zog mit seinem linken Bein straff ab. Der hart getretene Ball schlug unhaltbar zum 0:2 im unteren rechten Eck ein. Die Greifswalder forcierten nun weiter ihren Ballbesitz, blieben aber bis 30m vor dem Tor zu ungefährlich für die höchst konzentriert arbeitende MSV Defensive. In der 81. Minute dann nochmal ein Raunen unter den knapp 400 Zuschauern als Greinert einen gut getimten Pass nur über das Losereit Gehäuse befördern konnte. Die Greifswalder machten nun komplett auf, um wenigstens noch einen Punkt in der Universitätsstadt zu behalten, doch in der 86. Minute machte Sascha Cherchenko den Deckel drauf, indem er einen tollen Alleingang zum 0:3 trocken im GFC Tor unterbrachte. Der MSV Pampow war an diesem Tag gnadenlos effektiv, nutzte vorhandene Räume konsequent und verteidigte mit viel Leidenschaft und Geschick. Nunmehr verbleibt der MSV auf dem hervorragenden dritten Platz der MV-Liga mit 37 geholten Punkten.
Am Freitagabend kommt es dann zum nächsten Flutlicht-Highlight in der Pampower Gartenwegarena: zu Gast ist dabei der starke Aufsteiger Güstrower SC. Anstoß ist hierbei um 20 Uhr.
MSV: Losereit – Grewe, Looks, Reis, Hasselmann (82. Min. Mario) – Wegner, Rode – Hayashi (75. Min. Nikolov), Dudiev, Cherchenko (80. Min. Glagla) – Pylypchuk