Mit einer T-Shirt-Aktion soll der Erfolg von Halle/Westfalen wiederholt werden
SCHWERIN – Das wäre wirklich ein Knüller, wenn die Volleyballdamen des Schweriner SC Dienstag (19 Uhr/Arena am Lambrechtsgrund) ins Halbfinale des Challenge Cups einziehen würden. Um nach dem 3:1-Auswärtssieg das Rückspiel gegen Italiens Spitzenteam Novara zu bestehen, soll die „gelbe Wand“ den SSC-Frauen den großen Rückhalt bieten.
Hinter diesem Begriff verbirgt sich die unter Schweriner Volleyball-Fans legendäre Fan-Aktion beim Pokalfinale in Halle/Westfalen 2013. Damals reisten mehr als 1000 SSC-Fans zum Spiel und kleideten sich alle mit einem speziell für dieses Ereignis angefertigten gelben T-Shirt. Teamleitungsmitglied Michael Evers: „Das waren Fußball-Verhältnisse.
Keiner, der damals dabei war, wird dieses Erlebnis vergessen. Und dieses tolle Gefühl wollen wir für das wichtige Spiel am Dienstag erneut aufleben lassen. Der Gegner muss erkennen, dass sie nicht gegen sechs, sondern gegen sieben antreten. Und für unsere Mannschaft ist es das Signal: Wir müssen diesen Kampf nicht allein gewinnen.“
Mit der gelben Kraft von den vollen Tribünen soll der Halbfinal-Einzug, der größte internationale Erfolg seit 2007 (Platz 3 im Top Team Cup) erreicht werden. Evers kündigt an: „Wir lassen noch extra Shirts bedrucken, die es vor dem Spiel in der Arena geben wird.“ Kapitän Lousi Ziegler erinnert sich noch gut an den Pokalsieg 2013 und die „gelbe Wand“ von Halle: „Das ist echt beeindruckend, wenn du dich umschaust und alles ist gelb. Das macht auf alle Fälle noch mehr Lust und noch mehr Mut.“ Bringt es auch wieder Erfolg? Seinerzeit im Pokal wurde Wiesbaden klar mit 3:0 besiegt.
Ein spezielles Spiel wird es Dienstag für Hanka Durante, geborene Pachale. Die Schwerinerin (bis 1998 beim SSC) war insgesamt 13 Jahre in Italien aktiv, für neun verschiedene Vereine. Die Expertin für italienischen Volleyball, die mit ihrem Mann in der Schweriner Innenstadt ein italienisches Café betreibt, sagt aber: „Natürlich drücke ich dem SSC die Daumen, werde auch in der Arena sein.“ Sie ahnt, was im Rückspiel auf ihren Ex-Klub zukommen könnte: „Vorige Woche hatte Novara ein anstrengendes Pokal-Wochenende, war kaputt. Trotzdem war die Niederlage für die Italiener überraschend. Sie werden viel energischer auftreten, denn ein Ausscheiden wäre für sie eine Katastrophe.“
Dennoch sollte der deutsche Rekordmeister selbstbewusst auftreten, rät Hanka: „Die Ausgangslage ist gut. Schwerin muss energisch spielen, aber dabei gelassen bleiben, nicht verkrampfen.“ Nach dem 3:1 im Hinspiel reichen zwei gewonnene Sätze, um das Halbfinale zu erreichen. Lousi Ziegler: „Diese zwei Sätze wollen wir unbedingt gewinnen.“ Danach wäre der Weg frei für eine gelbe Party.