Die Handballer des SV Mecklenburg Schwerin zählen in der Rückrunde mit 12:6 Punkten zu den erfolgreichsten Teams der 3. Liga. Nach dem 24:21 (9:10)-Heimsieg gegen den Siebten, den VfL Potsdam, festigten die Stiere ihren 11. Rang. Die Schützlinge von Trainer Holger Antemann haben es nun sogar in der Hand, einen Platz im Mittelfeld zu ergattern.
Beide Trainer stimmten nach der Partie darin überein, dass sie sich „auf ein sehr enges und kampfbetontes Spiel“ eingestellt hatten. Und so entwickelte sich diese Begegnung über lange Zeit auch, zumal sich die taktischen Ausrichtungen beider Mannschaften auffällig ähnelten.
Insbesondere im ersten Spielabschnitt gelang dem Gastgeber deutlich weniger als erhofft. „Mit der Abwehr war ich noch zufrieden, aber im Angriff unterliefen uns einfach zu viele Fehler“, kommentierte Antemann diesen Spielabschnitt. Der gesundheitlich indisponierte Johannes Prothmann und der sonstige Torjäger Hannes Lemcke ließen jegliche Gefährlichkeit vermissen. Tore aus dem Rückraum waren deshalb außer durch Ingo Heinze Mangelware.
Schon deshalb musste der SVM-Coach reagieren und stellte seinen Angriff um. Linksaußen Kay-Peter Larisch fungierte nun als Regisseur und „Theo“ Evangelidis übernahm den Part von Lemcke im rechten Rückraum. Und mit dieser Maßnahme hatten die Stiere Erfolg. Larisch riss die Lücken und seine Mitspieler partizipierten davon. Nach dem 14:13 (40.) durch Evangelidis gaben die Hausherren die Führung nicht mehr ab.
Die niemals aufsteckenden Handballer aus Brandenburg fanden zwar noch mehrfach den Anschluss, aber mehr ließ der jetzt mit viel mehr Biss ausgestatte SVM nicht zu.
Natürlich ist es eine Binsenweisheit, dass man in einer Mannschaftssportart gemeinsam gewinnt oder verliert. Aber ganz ohne herausragende Einzelkönner geht es doch nicht. Und die standen am Samstag auf Seiten der Stiere. Ingo Heinze übernahm in engen Phasen Verantwortung und traf sieben Mal. Einmal mehr erwies sich Oliver Mayer zwischen den Pfosten als Könner seines Faches. 18 Paraden, darunter zwei gehaltene Siebenmeter, sprechen für ihn und seine Vorderleute. Denn in der Defensive leisteten die Riediger, Finkenstein und Co. wie immer Schwerstarbeit.
Das SVM-Glanzlicht war aber Rechtsaußen Alex Wirt, der in der Abwehr ackerte und vorn fast nach Belieben traf. Es beindruckte, mit welcher Entschlossenheit und welchem Einsatz er seine Chancen nutzte. „Das war eine ganz tolle Leistung von ihm“, lobte Antemann. „Er hat uns lange im Spiel gehalten. Doch nachdem wir in der zweiten Hälfte unseren Rhythmus gefunden hatten, gebührt auch allen anderen Anerkennung.“
Die Erfolgsstory der Stiere könnte in den nächsten zwei Wochen ihre Fortsetzung finden. „Zu Hause gegen Oranienburg und sieben Tage später beim Letzten Altlandsberg rechnen wir uns durchaus Chancen aus. Allerdings müssen wir die Konzentration hochhalten“, warf „Antek“ bereits einen Blick nach vorn.
Quelle: www.mecklenburger-stiere.de Hannes Eichhorn