Der SSC ist am Freitag zu einer bitteren und ernüchternden Erkenntnis gekommen: Der PSV Wismar ist kein Gegner, den man im Vorbeigehen bezwingen kann.
Die Schweriner waren beim 0:3 (0:2) im Gastspiel nicht ganz chancenlos, verteilten aber zu viele Geschenke. Man kann an allen Ecken und Enden Argumente sammeln und versuchen, es rational zu erklären. Fest steht aber: Der SSC hatte trotz zahlreicher Ausfälle und wenig Alternativen, eine wettbewerbsfähige Mannschaft auf dem Platz und wollte was Zählbares mit nach Schwerin bringen. Hatte man sich vor einigen Wochen einen Punkt in Schönberg „ermauern“ können, wollte man gegen die offensivstarken Wismaraner selbst etwas offensiver zu Werke gehen.
Von Beginn an spuckte jedoch nur die Heimmannschaft Feuer und vergiftete von der ersten Sekunde an das Spiel des SSC. Tucholski, der in die Abwehrreihe beordert wurde, hielt seine Nebenleute aber gut zusammen, so dass die Platzherren zunächst kaum Lücken fanden, um zum Torerfolg zu kommen. Bis zur Minute 19, als dann Schlussmann Grimm auf unglaublich, ja fast schon tragikomische Art und Weise, den Ball Torjäger Jeghiazarjan vor die Füße spielte und der nur noch ins leere Tor einschieben brauchte. Die Strategie des SSC war somit schon passé gewesen. Als nur 7 Minuten später erneut Jeghiazarjan nach einem Standard zur Stelle war, schien das Spiel bereits gelaufen. Wer zudem geglaubt hatte, dass Aufbäumen des SSC würde am Ausgang des Spiels noch etwas ändern, wurde kurz nach der Pause eines Besseren belehrt. Weiter in selbstzerstörerischer Mission unterwegs, war es in Minute 48 ein katastrophaler Fehlpass im Zentrum, der einen weiteren Gegentreffer, in Form von Trettin, nach sich zog. Den Rest des Spiels begegnete man sich dann auf Augenhöhe, wobei die Gastgeber mehr Torabschlüsse vorzuweisen hatten. Am Ende hieß es 3:0 für den PSV Wismar und die schöne Serie des SSC war dahin.
Trainer Schmidt nach dem Spiel:
„Wir brauchen über die Ausfälle nicht zu klagen. Unser Kader ist breit genug aufgestellt, um solche Lücken schließen zu können. Im Zweikampfverhalten kann man den Jungs keinen Vorwurf machen. Du kannst dir als Trainer jedoch ausdenken, was du willst, wenn wir uns im Spielaufbau zu viele Fehler leisten und die Bälle dadurch leichtfertig hergeben, hat eine Niederlage nichts mit falscher Taktik, sondern schlichtweg mit individuellen Unzulänglichkeiten zu tun. Das kann meine Mannschaft normalerweise besser. Wenn man dann noch solche Geschenke verteilt, brauchen wir uns nicht zu wundern. Wir müssen uns den Schuh anziehen, dass wir es selbst vergeigt haben. Der Sieg geht auch in der Höhe völlig in Ordnung“, resümierte Schmidt.
Aufstellung SSC: Grimm – Plückhahn, Tucholski, Tarras (63` Puhlmann), Steuer, Radhouan, Kasper (65` Henning), Rauch, Steigmann, Genzler, Wilck