Für beide Mannschaften sollte es an diesem Tag ein Wechselbad der Gefühle werden. Der FSV Kritzmow war von Beginn an hellwach. Ganze zwei Minuten war das Spiel alt, als der Torjäger der Gastgeber zum erstem Mal erfolgreich war. Bill nutzte einen katastrophalen Fehler der Schweriner Hintermannschaft und schloss ohne Mühe, freistehend vor Frenzel zur Führung ab. Die Anfangsphase verschliefen die Gäste komplett. Schon in der 18. Minute tauchte Bill erneut völlig freistehend vor Frenzel auf und schloss gekonnt zum 2:0 ab. Der Anschluss viel dann nur zwei Minuten später. Wilck kommt aus 18m zum Abschluss. Vom Pfosten prallt der Ball vor die Füße von Weinreich, der aus 10m den Ball über die Linie bringt. Wie aus dem Nichts waren die Gäste zurück im Spiel. Doch die Leistung der Schweriner blieb weiterhin unterirdisch. Die „verschlafene“ Anfangsphase zog sich tatsächlich bis zum Halbzeitpfiff hin. Bis dato tauchten die zweikampfstarken und taktisch gut aufgestellten Kritzmower noch einige Male im Strafraum der Gäste auf, scheiterten aber meist an Frenzel. Bei Bills drittem Treffer, war aber auch er dann machtlos. Nach der Leistung in der ersten Hälfte glaubte kein Zuschauer noch an die Wende. Die Spieler allerdings schon. Tief in ihrer Ehre verletzt konnten die Gäste den Wiederanpfiff kaum erwarten.
„Wie die zweite Halbzeit verlaufen würde, hatten wir schon ein wenig spekuliert – dass Kritzmow einen Gang rausnehmen und versuchen wird den Vorsprung zu verteidigen.“ So kam es auch. Kritzmow stellte auf eine Fünferkette und sprühte vor Sicherheit.
Doch als der Unparteiische das Spiele eröffnete, schaffte es der SSC sofort ins Spiel. Die einheitliche Geschlossenheit, spiegelte sich in der Zweikampfstatistik wieder. Gefühlt blieb jeder Ball in den Reihen der Schweriner. In der 58. Minute war es erneut Weinreich, der mit seinem zweiten Treffer zur Stelle war. Die Randrostocker fanden jetzt nicht mehr ins Spiel zurück. Immer wieder kam der SSC gefährlich zum Abschluss. Kurz vor dem Ende schaffte Weinreich im Duell mit Bill den Ausgleich, als er mit einem langen Pass von Rauch prima in Szene gesetzt wurde. Verlängerung!!!
Nun war beiden Mannschaften anzumerken, dass die Fehler in den eigenen Reihen quasi auf Null gestellt werden sollten. Kritzmow jetzt wieder mit mehr – die Schweriner mit etwas weniger Risiko. Nach klarer Abseitsstellung, erzielte Bill seinen vierten Treffer an diesem Tag. Anscheinend das Beste was passieren konnte. Die Gastgeber stellten erneut auf Fünferkette um, die Gäste klappten das Visier hoch und spielten wie im zweiten Durchgang. Diesmal war es Bartels der in der 110min den Ausgleich wiederherstellte. Doch die Spielfreude blieb und so vergaben allein in der Verlängerung, Kasper, Wilck und Bartels aus guter Position. Doch eben dieser Bartels wurde kurz vor dem Elfmeterschießen von Wilck auf die Reise geschickt und machte den Deckel auf dieses unfassbare Spiel.
„Es ist schön im Viertelfinale zu stehen. Aber über das „Wie“ wird noch zu sprechen sein. Wir konzentrieren uns jetzt auf das letzte Punktspiel gegen Wismar, dann gilt die volle Aufmerksamkeit unserer Weihnachtsfeier und dann bin ich auch mal froh, die Jungs für zwei Wochen nicht zu sehen“, so Schmidt mit einem Schmunzeln.
Quelle: Schweriner SC Breitensport